Bericht | Fotos: Beatsteaks – ZMF Freiburg 19.07.2025
Es ist der dritte Tag auf dem Zelt-Musik-Festival (ZMF) in Freiburg – und unser erstes Konzert dort.
Mittags gab es noch einen kleinen Regenschauer, doch pünktlich zum Abend wurde es trocken und die Temperaturen wieder angenehm – perfekte Bedingungen für einen Konzertabend im Zirkuszelt.
Die Vorband: „Die Verlierer“
Auf dem Plan standen heute die Beatsteaks als Headliner – doch zuvor spielte noch eine Vorband. Eine Seltenheit, über die wir uns gefreut haben.
Ein Wort zum Einlass: Beginn war offiziell um 20 Uhr, doch draußen hatte sich eine lange Schlange gebildet, die sich nur langsam auflöste. Je nachdem, wann man ankam, verpasste man dadurch einen Teil der Vorband – schade, da solche Slots eine gute Gelegenheit bieten, neue Musik zu entdecken.
Beatsteaks – ZMF Freiburg 2025
„Die Verlierer“ sind eine 2020 gegründete Berliner Punkband, bestehend aus Mitgliedern der Formationen Chuckamuck und Maske.
Das Zelt war beim Start noch nicht voll – viele hielten sich noch im Vorzelt auf, kauften Getränke oder schauten am Merch-Stand vorbei. Entsprechend zurückhaltend war die erste Reaktion des Publikums.
Musikalisch war der Auftritt solide, der Sound angenehm. Nach etwa 30 Minuten Spielzeit kam langsam Stimmung auf, es wurde am Ende auch mitgeklatscht.
Headliner: Beatsteaks
Gegen 21 Uhr war es dann soweit: Die Beatsteaks betraten die Bühne. Dem Publikum war die Vorfreude deutlich anzumerken – die Stimmung war sofort da.
Sänger Arnim Teutoburg-Weiß begrüßte die Fans mit den Worten, dass dies das letzte Konzert der Tour sei. Er freute sich sichtlich, wieder in Freiburg zu sein, und erzählte, dass er in Zelten aufgewachsen sei – froh darüber, Musiker geworden zu sein und seit über 30 Jahren mit dieser Band unterwegs zu sein.
Beatsteaks – ZMF Freiburg 2025
2007 waren die Beatsteaks das letzte Mal beim ZMF – ebenfalls ausverkauft. Auch diesmal war das Zelt voll. Die Dankbarkeit dafür war spürbar.
Das Set war eine gelungene Mischung aus alten und neuen Songs – darunter Klassiker wie „Jane Became Insane“ und „Hail to the Freaks“, bei denen das Publikum lauthals mitsang.
Zwischen den Liedern gab es immer wieder kurze Gespräche mit dem Publikum. Arnim erwähnte etwa, dass er Christian Streich sehr schätzt, und er entdeckte einen jungen Fan in der Menge – Henry, 8 Jahre alt, vermutlich einer der jüngsten im Publikum. Wertschätzung für alle war deutlich spürbar.
Ein besonderer Moment war der Dank an Tom, den Mischer, der die Band seit 3725 Konzerten begleitet.
Beim Song „Hey Du“ übernahm Gitarrist Peter den Gesang. Viele zückten ihre Handylichter oder – ganz klassisch – Feuerzeuge. Danach folgte „Summer“, bei dem das Publikum schon beim Gitarrenintro laut „Beatsteaks“ rief. Die Energie war durchgängig spürbar.
Später stellte Arnim noch alle Bandmitglieder vor. „Let Me In“ wurde als vermeintlich letzter Song gespielt. Am Ende forderte Arnim die Menge auf, sich in die Hocke zu begeben und dann gemeinsam wieder loszutanzen – und das funktionierte bestens.
Der Applaus danach war laut, das Getrampel deutlich – das Publikum war begeistert.
Die Band verließ die Bühne, doch statt „Zugabe“ hallte es einfach nur „Beatsteaks“ durchs Zelt. Die fünf ließen sich nicht lange bitten und kamen zurück – begleitet von einer kleinen Überraschung: „Siegfried & Joy“, ein Berliner Zauberduo, tauchten auf und zauberten Arnim zurück ans Mikrofon.
Beatsteaks – ZMF Freiburg 2025
Nach gut 90 Minuten ging das Konzert zu Ende und ein durchweg glückliches Publikum verließ das Zelt.
Fazit
Die Vorband hat das Publikum anfangs nicht ganz erreicht, was aber wohl eher an der späten Einlasssituation lag. Gegen Ende wärmte sich das Zelt langsam auf.
Die Beatsteaks überzeugten mit einer starken Live-Performance, einem abwechslungsreichen Set und sympathischer Bühnenpräsenz. Die Kommunikation mit dem Publikum war wertschätzend, humorvoll und nahbar. Viele deckten sich am Merch-Stand noch mit Shirts ein – die Preise waren fair.
Ein rundum gelungener Samstagabend beim ZMF 2025 in Freiburg – mit einer Band, die seit Jahrzehnten live begeistert.
Bericht: Michaela Erhardt | Fotos: Adrian Sailer
Über den Autor des Beitrags
