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Die Fantastischen Vier – 12.1.2015
Arena Nürnberg

Die Fantastischen Vier - Arena Nuernberg - 12-01-2015_000325 Jahre als Band, 25 Jahre als Speerspitze der deutschen Hip Hopper. Das kann den  Fantastischen Vier niemand mehr nehmen, und offenbar will das auch niemand – schließlich sind die Qualitäten des Quartetts nur allzu offensichtlich. Wir überzeugten uns am 12. Januar 2015 in der so gut wie ausverkauften Arena Nürnberg davon. Den Auftakt machte die Berliner Sängerin Lary, die sich irgendwo zwischen putzig und lasziv durch ihre Songs sang – mit einer bemerkenswert guten Stimme.

Lary - Arena Nuernberg - 12-01-2015_0001Die Fantas im Jahre 2015 sind vielleicht optisch etwas älter geworden, und natürlich auch textlich gereift seit ihren Anfangszeiten. Aber in Sachen Energie, Laune, Witz und Charme haben sie sicher keinen Deut nachgelassen. Eher im Gegenteil, denn so locker und souverän wie Michi, Smudo, Thomas und Andy sich, ihre Musik und ihre Fans sehen, ist das an Natürlichkeit kaum zu überbieten und somit von Anfang an eine Familienfeier. Tatsächlich stehen ganze Familien im Publikum und feiern schon das Intro ab, bei dem die Fantastischen Vier beweisen, dass sie echte Showtalente sind. Vor dem gigantischen Videowürfel steht erhöht Andy mit seinen Synthies und fungiert als Maestro der Begleitband, deren namhafte Besetzung für ultrafetten Livesound sorgt. Markus Kössler (Bass), Florian Dauner (Drums), Lillo Scrimali (Keyboard), Roland Peil (Percussion) und Markus Birkle (Gitarre) werten die Fanta-Songs durch frische Grooves und Finessen auf, so dass auch die Klassiker immer wieder kleine musikalische Überraschungen bieten.

Während auf der Hauptbühne die Band vom Intro „Die 4. Dimension“ in den Opener der aktuellen Scheibe „25“ überleitet, tauchen auf der B-Bühne neben dem FOH Thomas D., Smudo und Michi Beck auf – und die Stimmung in der Arena steigt noch mal deutlich an. Nach diesem Auftakt mit Konfettiregen und Feuerwerk arbeiten sich die drei Wortartisten durch die Menge, einem Triumphmarsch der Gladiatoren gleich, begleitet von Kameras, die ihre Gesichter und die der jubelnden Fans auf die Leinwände auf der Bühne übertragen. Ein großer Moment eines an großen Momenten reichen Konzerts.

Die Fantastischen Vier - Arena Nuernberg - 12-01-2015_0011Dabei können sich die Fantastischen Vier sogar leisten, auf etliche alte Hits zu verzichten und stattdessen gleich zehn Songs aus dem aktuellen Werk „Rekord“ zu zelebrieren. Nimmt man die Stimmung in der Arena Nürnberg als Gradmesser, hat das Konzept keinen Besucher gestört. Im Gegenteil, es wurde auch auf den Rängen gehopst, gewinkt und mitgerappt. „In Würde gealtert“, schrieb ein Kollege aus München über die Vier – das klingt so, als seien die Fantas betagte Musiker, die von ihrer glorreichen Vergangenheit leben. Falscher könnte man mit dieser Einschätzung nicht liegen. Die Fantastischen Vier sind weiter taufrisch, jungenhaft und unverwüstlich, können sich immer wieder selbst neu erfinden und haben hoffentlich noch 25 weitere rekordverdächtige Jahre vor sich.

Zwei Details sollen auch in einem Konzertbericht mit Fokus auf die Musik nicht untergehen: Zum einen setzten die vier Fantas ein Zeichen gegen Nazis, indem sie alle Gästelistenbesucher (Presse, Ticketgewinner, Freunde, etc.) 5 Euro für „Laut gegen Nazis“ spenden ließen. Zum anderen lud der örtliche Veranstalter, das Concertbüro Franken, 20 jugendliche Flüchtlinge zum Konzert ein, die getrennt von ihren Eltern in Nürnberg leben. Zwei klare Statements gegen rechts, die zu Pegida-Zeiten notwendig sind und auch in einen Konzertbericht gehören.

 

Die Fantastischen Vier

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Lary

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