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Dropkick Murphys – 09.08. 2018 – Open Air Freiburg

Nur knapp 2000 Besucher fanden den Weg zum Freiburger Messeplatz, um die Dropkick Murphys auf der Fürstenberg-Bühne zu sehen. Ziemlich schade, aber dafür waren die, die da waren in bester Feierlaune!

Eröffnet wurde der Abend von Restless Feet, eine Freiburger Irish-Folk-Band. Die Musik der Jungs sorgte dafür, dass die wenigen Besucher, die sich bereits vor der Bühne versammelt hatten, zwar schon ordentlich in Wallung kamen, aber trotzdem fehlte der letzte Funke, der die letzten Besucher dazu gebracht hätte, ausgelassen mit zu feiern. Nach kurzer Umbauphase ging es mit der zweiten Support-Band The Prosecution weiter. Mit Ihrer Mischung aus bläserlastigem Punk und akzentuiertem Uptempo-Ska-Parts wirbelten die Bandmitglieder über die Bühne, so dass man kaum folgen konnte. Dieses Tempo wurde während des ganzen Auftrittes beibehalten.

In der zweiten Umbauphase wurde sich mit Fanchören schon einmal auf die Dropkick Murphys eingestimmt. Zu „The Foggy Dew“, einer Einspielung von Sinead O’Connor und den Chieftains, sortieren sich die Dropkick Murphys auf der Bühne. Binnen weniger Momente waren alle Hände in der Luft und die dazugehörigen Bierbecher auf dem Weg Richtung Bühne. Es wurde begeistert gepogt und aus voller Kehle mitgegröhlt. Nicht eingeweihte Menschen könnten das Ganze vermutlich für eine Kneipenschlägerei größerem Ausmaßes halten, aber natürlich ging das Publikum mit Rücksicht vor, wobei hunderte blaue Flecke wohl trotzdem als Konzerttrophäen mit nach Hause gebracht wurden.

Die Band hielt sich mit Songansagen oder anderem Gerede sehr zurück und reihte lieber einen Hit an den nächsten. Einzig die wenigen ruhigeren Songs ließen das feierwütige Publikum kurz verschnaufen, so dass sich der Eine oder Andere für eine Pause aus der Feierzone zurückziehen konnte, um seine Knochen zu sortieren und am Bierstand für Nachschub für die Kehle zu sorgen. Die Stimmung war ausgelassen und es wurde vorne und hinten in schönster Irish-Folk-Punk Manier gefeiert, gegrölt, und getanzt.

Ihre Musik erinnert an verrauchte Pubs, versiffte Holztresen, grölende Iren, jede Menge Guinness und eine ausgelassene Party unter Freunden. Mit ihrer Musik zerren die Dropkick Murphys auch den letztem Langweiler vom Barhocker. Handeln oder untergehen, das ist die Devise, von denen die meisten Songs der Band aus Boston handeln. Es verquirlt sich keltische Folk-Musik mit Punk und Rock ’n‘ Roll, es mischt sich Akustikgitarren, Bouzouki, Tin Whistles und Akkordeon unter verzerrte E-Gitarren, es kreuzen sich eingängige Melodien mit Punk-Power. Auch im Beschwören alter Arbeitertugenden: Gewerkschaftsgeist, Solidarität, Courage, Rebellion gegen Ungerechtigkeiten, Sich-niemals-unterkriegen-lassen. „The Spirit’s Alive“. Sie singen über traurige Verlierer, kleine und große Helden des Alltags, Angeber und Alkoholiker, die Tragödie eines Grubenunglücks, das Glück einer Familie, gescheiterte Beziehungen oder aber der großen Liebe.

Mit dem Murphys Klassiker „I’m Shipping Up to Boston“ endete der reguläre Teil eines tollen Konzertes, aber natürlich war damit noch nicht Schluss, denn einige Fanchorgesänge später kamen die Amerikaner noch ein letztes Mal zurück, um das letzte bisschen Energie aus dem Publikum zu holen. Gestürmt wurde die Bühne von vielen weiblichen Fans beim Song „Kiss Me, I’m Shitfaced“ auf freundliche Einladung der Band. Innerhalb von Minuten war fast kein Platz mehr für die Bandmitglieder, so wurde von den Damen auf der Bühne gefeiert und getanzt. Beendet wurde das Konzert nach etwas mehr als 90 Minuten mit einem Cover von AC/DC „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“, viele glückliche Gesichter waren zu sehen…und der ein oder andere fand sicher noch den Weg in einen Freiburger Irish Pub.

Bericht: Jasmin Seidel | Fotos: Adrian Sailer

 

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Über den Autor des Beitrags

Adrian

Macht mit viel Leidenschaft Fotos von Konzerten und hört am liebsten deutschsprachige Musik.

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