Editors, 13. November 2015 in der Laiterie in Strasbourg
Freitag Abend, 21:00 Uhr. Ca. 1000 Zuschauer drängen sich in freudiger Erwartung im ausverkauften, großen Saal des Strasbourger Clubs La Laiterie. Mit ihren Alben ‚The Back Room‘ (2005), ‚An End Has A Start‘ (2007), ‚In This Light And On This Evening‘ (2009), ‚The Weight Of Your Love‘ (2013) und zuletzt ‚In Dream‘ machte man sich im New Wave-, Post Punk-, Indie Rock- und Brit Pop-Publikum gleichermaßen Freunde, dementsprechend gemischt war das Publikum.
Das Licht geht aus, die Editors betreten unter euphorischem Vorschussapplaus die Bühne und die ersten Takte von ‚No Harm‘ erklingen. Tom Smith singt, meist in sich gekehrt, mit geschlossenen Augen und dem Gewicht der Welt auf den Schultern. Gewichtigkeit auch in jeder Silbe, die der Mann von sich gibt. Minimalistisch und doch erhaben zu Beginn, nahm die etwa 90-minütige Show mit ‚Sugar‘ vom letzten Album ‚The Weight Of Your Love‘ Fahrt auf, bei den markigen Bassklängen von Gründungsmitglied Russell Leetch und den Gitarren von Neuanwerbung Justin Lockey.
Das Quintett präsentierte bei wenig Interaktion mit dem Publikum besonders die Songs des aktuellen Albums ‚In Dream‘. Aber auch die Gassenhauer wie ‚Bullets‘, ‚An End Has a Start‘, ‚The Racing Rats‘ und einer speziellen Solo-Version von ‚Smokers Outside the Hospital Doors‘ von Tom Smith mit Akustik-Gitarre durften nicht fehlen. Geschickt wechselte man vom minimalistischem Synthie-Pop zum Stadionrock mit 3 Gitarren und zurück.
Mit ‚Marching Orders‘ setzten die Editors einen grandiosen Schlussakkord, man rückte auf der Bühne zusammen, Ed Lay hämmerte mit Verstärkung zu zweit auf das Schlagzeug ein. Das beengt stehende Publikum lauschte bei den ruhigen Nummern andächtig, ließ sich aber auch von den rockigeren Tönen mitreissen. Die engagierte Show der Briten wurde durch eine beeindruckende Lichttechnik verstärkt. Auf Brimborium wie Videoinstallationen und Visuals wurde aber verzichtet, dies würde einer Clubshow wohl auch nicht gerecht werden. Es lässt sich aber erahnen, dass Tom Smith und Co. in nächster Zeit aber nur noch in größeren Venues zu sehen sein werden. Gut gegeben, Editors!