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Festivalbericht: Easter-Cross 2024

Das zweite Easter-Cross-Festival nach der Corona-Pause markierte zugleich das 30. Jubiläumsjahr. Im Folgenden möchten wir euch von unseren Erlebnissen und den beeindruckenden Klängen berichten, die wir in Oberndorf erlebt haben.

Location

Die Neckarhalle wurde erneut in eine beeindruckende Festival-Location verwandelt. Am hinteren Ende der Halle wurden erneut Stände aufgebaut, an denen das Merchandise der Bands, die an diesem Tag spielten, angeboten wurde.

In diesem Jahr wurden einige Änderungen an der Beschallungs- und Lichtanlage vorgenommen. Die Beleuchtung war nun an der Decke angebracht und nicht mehr, wie im Vorjahr, auf Stützen positioniert. Dadurch war es möglich, sich auf der Bühne deutlich breiter zu positionieren, ohne Einbußen in Bezug auf die Sicht zu haben. Ein zusätzlicher Vorteil (auch für die Fotografen) war das neu installierte Frontlicht, das die Bands besser als in den Vorjahren in den Fokus rückten. 

Easter Cross 2024 | Adrian Sailer

Vor allem im Bassbereich wurde die Anlage aufgerüstet, was dazu führte, dass die Halle bei Doublebass-Parts regelrecht bebte. Dieser Kritikpunkt der Besucher wurde von den Veranstaltern ernst genommen.

Die Halle war dieses Jahr erstmals komplett mit rutschfesten Matten ausgelegt worden. Das war perfekt für die ein oder andere Runde Circlepit, ohne sich Sorgen machen zu müssen, auf verschüttetem Bier auszurutschen.

Der Einlass durch die Schleuse am Eingang verlief auch dieses Jahr reibungslos. Das galt nicht nur zu Beginn, sondern auch während der Pausen war ein schneller Einlass stets gewährleistet.

Verpflegung

Die Kritik am Verpflegungsangebot im vergangenen Jahr ist bei den Veranstaltern angekommen. Für das Festival wurden drei äußerst professionelle Foodtrucks ausgewählt, die sich vor der Neckarhalle positionierten, um die Besucher zu versorgen.

Einer der Trucks wurde von einem nahegelegenen Restaurant (Gasthof Hecht) betrieben und bot Curry, sogar in einer vegetarischen Variante, an. In einem umgebauten Schulbus wurden die Klassiker Hot Dogs, Burger und Pommes serviert. Unser persönliches Highlight war der schwarze Truck (Cook ’n‘ Roll – Die rollende Kantine), in dem es Pulled Pork Burger und unfassbar gute Mac & Cheese gab.

Zur Freude einiger Metalheads gab es dieses Jahr eine Änderung der Biermarke. Die Getränkepreise vor Ort blieben weiterhin sehr fair, sodass selbst Besucher mit kleiner Geldbörse nicht durstig bleiben. Bitte diese Preise auch nächstes Jahr beibehalten!

Easter Cross 2024 | Adrian Sailer

 

Samstag

Gegen späten Mittag öffneten sich erneut die Tore zum Festival, bei angenehmen Temperaturen. Das Publikum wies einen etwas höheren Altersdurchschnitt auf und bestand hauptsächlich aus Thrash- und Classic-Metal-Fans. So hatten die Besucher die Wahl, sich direkt in der Schlange zum Tickettausch oder Einlass anzustellen oder die milden Temperaturen bei einem ersten Snack an den Foodtrucks zu genießen.

Es dauerte einige Bands, bis sich die Neckarhalle langsam füllte. Als Opener hatten die Lokalmatadoren von Crekko die Ehre. Wie auch im letzten Jahr Vex, eröffnete erneut eine Band aus der Region das Festival.

Die Stimmung war gespannt, als Nervosa die Bühne betrat und die Halle mit ihrer energiegeladenen Performance füllte – eine beeindruckende Darbietung von Frauenpower. Nach einer kurzen Flaute während der Performance von Incantation erwachte das Publikum wieder zum Leben, als Dust Bolt die Bühne eroberte. Ein Höhepunkt des Abends war, als der Sänger von Dust Bolt sich mitten in die Menge begab und dort performte, ein kleines Fan-Highlight, das die Menge begeisterte.

Easter Cross 2024 | Adrian Sailer

Als Mantra die Bühne als möglicherweise herausfordernder Headliner betrat, spaltete sich die Meinung im Publikum – Geschmackssache. Auch die Bühnenformation des Duos war alles andere als typisch. Trotzdem mangelte es nicht an Headbangern, obwohl überraschend wenig Moshpits zu sehen waren. Benediction beendete dann den ersten Abend gebührend.

16:40-17:10 Crekko
17:30-18:00 Fateful Finality
18:20-18:50 Nervosa
19:10-19:40 Incantation
20:00-20:45 Dust Bolt.
21:10-22:10 Decapitated
22:35-23:35 Mantar
00:00-01:00 Benediction

Sonntag

Der Sonntag begann zwar etwas früher, aber keinesfalls kürzer. Mit einer zusätzlichen Band und härteren Klängen hallte an diesem Tag durch die Festivalhalle. Das Publikum schien im Vergleich zum Samstag jünger und energiegeladener zu sein.

Die Atmosphäre in der Neckarhalle war spürbar, als wie am Tag zuvor eine lokale Band aus Avralize (Rottweil), die Bühne betrat und den Festivaltag eröffnete. Die Halle war gut gefüllt. Im Vergleich zu Crekko als Opener konnte die Band deutlich mehr Zuschauer in die Halle locken. Die Jungs werden die Core-Szene in nächster Zeit mit ihrer Scheibe „Freaks“ im Sturm erobern.

Doch nach einem starken Start ließ das Interesse während der Auftritte von zwei bis drei Bands nach, darunter Selfish Hate, die es nicht schafften, das Publikum zu begeistern.

Easter Cross 2024 | Adrian Sailer

Während der Auftritte von Bands wie Attila war die Lautstärke der Anlage teilweise zu hoch, was möglicherweise der Grund für den kleinen Stromausfall am Anfang führte. Die Band ließ sich davon jedoch wenig beeindrucken und brachte die Menge ordentlich in Fahrt.

Ignite brachte im Anschluss eine willkommene Abwechslung nach der Hardcore-Session und erfrischte das Publikum mit vergleichsweise „ruhigen“ Klängen. Das Wort „ruhig“ sollte man dennoch nicht zu wörtlich nehmen. Im Vergleich zu den restlichen Bands waren sie jedoch sicherlich diejenigen mit den harmonischsten Tönen. Der Sänger und Gitarrist performten zeitweise sogar ein Stück mitten in der Crowd.

Mit Callejon und Annisokay wurde der Abend etwas poppiger, was sich möglicherweise als roter Faden durch den Abend zog – je später, desto sanfter die Töne. Callejon stachen als Einzige mit deutschsprachigen Texten des Abends hervor. Sie waren es auch, die mit ihrer Ballade „Kind im Nebel“ die Neckarhalle in ein Lichtermeer verwandelten.

In der ersten Reihe warteten nicht nur den ganzen Tag über die Fans von Callejon, sondern auch von Annisokay. Zu Mitternacht eröffnete die Band mit einem beeindruckenden Bühnensetup die „Letzte Schlacht“ und gab nochmal alles für ihre geduldigen Fans. Ein würdiger Abschluss des Festivals, wenn auch etwas spät für einen Headliner.

Easter Cross 2024 | Adrian Sailer

16:00-16:30 Avralize
16:50-17:20 Selfish Hate
17:40-18:10 Crown Magentar
18:30-19:00 Aviana
19:20-20:00 Attila
20:20-21:00 Ignite
21:25-22:05 Born of Osiris
22:30-23:30 Callejon
00:00-01:00 Annisokay

Fazit

Zusammenfassend bot das internationale Line-Up in der Neckarhalle eine Vielfalt an musikalischen Genres und Talenten. Jedoch gab es einige kritische Stimmen bezüglich der Zeiteinteilung. Es war eher unangenehm, dass die Headliner so spät spielten, was dazu führte, dass beispielsweise Annisokay sich eher wie ein Rausschmeißer anfühlte. Ebenfalls hätte eine bessere Struktur in der Runningorder verhindern können, dass einige weniger bekannte oder kleinere Bands in unpassenden Slots platziert wurden, was zeitweise zu einem geringeren Andrang von Besuchern führte.

Trotzdem bot das Easter-Cross-Festival eine unvergessliche Erfahrung für Fans (ca. 700 Samstag und  850 am Sonntag.) verschiedenster Musikrichtungen und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der lokalen Musikszene. Wir freuen uns auf 2025.

Bericht: Marvin Otec & Adrian Sailer | Fotos: Adrian Sailer

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