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Festivalbericht: Wolfweez Open Air Festival 2024

Zwischen dem 05. und 07. Juli 2024 wurde der Irslinger Wald Richtung Epfendorf mittlerweile zum sechsten Mal von harten Gitarrenriffs, eingängigen Melodien und jubelnden Metalfans durchschallt. Nach meinem letzten Besuch dort im Jahr 2019 ist das Festival in jeglicher Hinsicht gewachsen.

Am Donnerstag begann das Festival-Wochenende mit der Öffnung des Campingplatzes und einer Warm-Up Party. Ab 20 Uhr startete auf dem Campingplatz C1 wieder die Warm-Up Party mit Grillwurst, Bier und Schorle sowie „Schlossers Säschn“, welche die Frühanreisenden live und unplugged mit Rock- & Metalklassikern versorgten.

Wolfweez 2024 mixed up by @daysofthelost_

Freitag, 05.07.2024

Die Gewinner des Wolfweez-Bandcontests eröffneten wie in den vergangenen Jahren und mittlerweile schon traditionell an beiden Tagen die Wolf-Stage. Für den Freitag waren das „Concusion“, die sich selbst als Slaves of the Bottle bezeichnen, und die hatten eindeutig Spaß in ihrem Opener-Slot! Mit „Nitrogods“ im Anschluss kamen unter anderem alle Lemmy-Fans auf ihre Kosten.

„Hammer King“ brachten epische Klänge auf die Bühne und entführten das Publikum in die Fantasy-Welt der Könige und Kaiser. Die Besucher des Wolfweez konnten an diesem Abend einen goldenen Sonnenuntergang zwischen Konzertstimmung und gemütlichem Beisammensein (und -trinken) mit alten und neuen Bekannten genießen – ein wahres Sommer-Metal-Märchen.

Wolfweez 2024 mixed up by @daysofthelost_

Um 22 Uhr füllte sich das Gelände dann sichtlich für den Headliner „Ektomorf“, und was soll man sagen, das war ein kompletter Abriss (nein im Ernst, wie viel Ausdauer hat der Schlagzeuger bitte?!). Aus den angesetzten eineinhalb Stunden wurde schlussendlich nur knapp eine, aber die hatte es dafür in sich.

Mit „Pinghost“ hatte das Booking-Team des Wolfweez als Abschluss des ersten Festivalabends noch einen regionalen Leckerbissen für die Metalcore-Fans am Start. Wie immer lieferten „Pinghost“ geballte Breakdown-Power gemischt mit Melodien, die sentimental wurden und alle Zuschauer restlos glücklich ins Bett bzw. in die Zelte entließen.

Samstag, 06.07.2024

Der Festivalsamstag begann bereits um 10:30 Uhr mit dem traditionellen Frühschoppen begleitet von „Tanzlmusi“. Nach dessen Ende um 14 Uhr wurde der musikalische Schalter wieder umgelegt und eine Stunde später öffneten sich die Tore zum Infield. Ab 15:45 Uhr machten „Black and Damned“ (Gewinner Band Contest) den musikalischen Auftakt des Festivalsamstags, gefolgt von den bayrischen Newcomern „Howl like Wolves“, die in diesem Jahr schon ihr Debüt bei der Rock am Ring Warm-Up Party am Nürburgring feierten.

Besuch vom Bierdosen-Jesus, der unter den Zuschauern gütigerweise seinen Hopfensprudel verteilte, gab es anschließend bei „Motorjesus“. Die Mönchengladbacher lieferten aber nicht nur wie gewohnt eine mitreißende Hard-Rock Show und einen Bierdosen-Jesus, sondern auch ein episches Bühnenbild mit allen motorischen Schikanen.

Wolfweez 2024 mixed up by @daysofthelost_

Die Besucher des Festivalsamstags trotzen bereits den ersten Regenfällen während der Show, die sich leider durch den gesamten Abend zogen. Abhilfe schaffen konnten dann aber „April Art“, die in ihrer Heimat als „Rock-Sport-Band“ bekannt sind. Lisa und ihre Band brachten nicht nur die Massen zum Springen, Pogen und Tanzen, sondern hüllten die Wolfstage für die nächsten eineinhalb Stunden in ihre rote Signalfarbe. Energetisch und interaktiv wurde den Wolkenbrüchen getrotzt und wer sich selbst überzeugen will: April Art sind im November mit dem neuen Album „Rodeo“ auf Tour, unter anderem im Stuttgarter Wizemann.

„Rage“ und die „40 Years in Rage World Tour“ hatte einen Stopp auf dem Wolfweez eingeplant und obwohl die Jungs zwei Tage zuvor noch beim Rockharz waren, lieferten sie eine solide Show. Den Abschluss des Festivals machten die vom trinkfreudigen Publikum heiß ersehnten „Tankard“.

Allgemeines und abschließende Worte

Insgesamt ist das Wolfweez mit den Jahren zu einem stabilen Festival herangewachsen, das durch seine idyllische Lage zwischen Bäumen, Feldern und Wiesen einen Blick auf den Irslinger Kirchturm erhaschen lässt und ein einmaliges Wochenende für alle Besucher wahr werden lässt. Der familiäre Flair kommt sicherlich vom sehr hohen bzw. wiederum sehr jungen Altersdurchschnitt, was darauf zurückzuführen ist, dass das Wolfweez für viele alteingesessene Metaller aus den umliegenden Landkreisen sowohl Line-Up-technisch als auch terminlich eine gerne angenommene Alternative und Ersatz für das leider ausgestorbene „Bang Your Head Festival“ in Balingen ist

Wolfweez 2024 mixed up by @daysofthelost_

Das Wolfweez bietet trotz seines jungen Alters alles Essentielle, was man von etablierten Festivals gewohnt ist. Neben morgendlichen Frühstücksmöglichkeiten gab es für die Camper mit „Diversitas – wir rocken das“ dieses Jahr zum ersten Mal einen eigenen Festivalstore. Man hat den Eindruck, dass das Festival stetig optimiert wird, was sich beispielsweise an den kostenlos zur Verfügung gestellten Duschcontainer zeigt.

Das Infield bietet einen Bierbrunnen, ausreichend Sitzmöglichkeiten und Stehtische, eine große Auswahl an Essen und Getränken (sogar mit Veggie-Optionen) sowie einen kostenfreien Tagesparkplatz. Neben Merch-Ständen und der Möglichkeit, mit den Bands in Kontakt zu kommen, war im Infield auch der Vöhringer „antisocial-store“ mit tollem Stuff wie Vinyls, Shirts und vielem anderen vertreten.

Trotz des regnerischen Wetters hatten sowohl die Camper als auch die Veranstalter Glück, und am Sonntag (sowie für die ganz harten am Montag) musste kein Schlepper zum Einsatz kommen, um festgefahrene Camper wieder auf den Asphalt zu bringen.

Großes Lob an Christian und die gesamte Crew der Irslinger Musikinitiative e.V. sowie alle Helfer, ihr habt es mal wieder gerockt!

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