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Frei.Wild – Das Stadion trägt Geweih | Frankfurt 2019

Frei.Wild – Das Stadion trägt Geweih – Commerzbankarena Frankfurt, 5. Juli 2019

Bericht und Fotos: Marco Bölling | Adrian Sailer
Ein Vor-Ort-Bericht über die erste Stadionshow der Südtiroler Band Frei.Wild. Mit coolen Support, guter Stimmung und einer fetzigen Show.

Im Vorfeld

Eine Premiere bahnt sich an: Das erste Frei.Wild-Konzert in einem Stadion. Für die Band, die es gleichermaßen beherrscht, kleinere Clubs zum Beben zu bringen, als auch die größten Hallen Deutschlands zu füllen. Eine würdige Premiere.

Schon im Vorfeld steht man dieser Show allerdings mit Respekt gegenüber. Bekommt man auch ein Stadion gefüllt? Schafft man es, die gleichen Erfolge in einer solch großen und besonderen Konzertlocation zu schaffen, wie es andere Bands schon geschafft haben? Die Erwartungen sind groß, nachdem schon das zwei Wochen zuvor stattfindende Alpen Flair Festival ein großer Erfolg war. (Hier unser Bericht)

Die Location

Schon beim Betreten des Stadions wird klar: Das wird eine große Show. Viel Platz, ein vielseitiges Angebot an Essen und Trinken sind kombiniert mit den Erwartungen an eine geile Show – schonmal eine gute Ausgangsstimmung.

Was am kulinarischen Angebot besonders ist: Die Südtiroler haben ihr Heimatbier „FORST“ mitgebracht. Allein das trägt zur guten Stimmung bei.

Im Gegensatz zur gelebten Praxis bei Stadionkonzerten, steht die Bühne nicht an einer der beiden Stirnseiten des Stadions, sondern quer, mit der Haupttribüne gegenüber der Konzertbühne. Es gibt einen großen Innenraum mit Stehplätzen, sowie reichlich Sitzplätze auf Haupt-, Ost-, und Westtribüne.

Die Fans

Egal ob Alpen Flair in Südtirol, Clubtour durch Deutschland oder Stadionshow, für die treuen Frei.Wild-Fans ist kein Weg zu weit. Tausende schwarze Shirts, geziert mit Anekdoten aus Frei.Wild-Songs definieren das Bild des Abends.

Und um die Stadion-Atmosphäre noch echter zu gestalten, hat sich die Band etwas besonderes einfallen lassen, was in keinem Stadion fehlen darf: Das offizielle Frei.Wild-Trikot. Dieses gab es schon im Vorfeld in limitierter Anzahl zu erwerben und ist wohl auch vor Ort ein Verkaufsschlager.

Los geht’s – Die Vorbands

Nicht nur das Bier haben die Frei.Wildl’ler aus ihrer Heimat mitgebracht, sondern auch ihre Support Acts – gleich zwei davon: Die Südtiroler Bands „Stunde Null“ und „Unantastbar“, die beide auch bei dem Frei.Wild-Label Rookies and Kings unter Vertrag stehen. Die halten einfach zusammen, diese Südtiroler.

18:45 Uhr, es geht los! Als der erste Support Act, Stunde Null die Bühne betritt, wird die Stimmung in dem noch nicht ganz gefüllten Stadion schon mal angefeuert. Die Jungs um Sänger Aaron Puntajer heizen dem Publikum mit ihren fetzigen Songs ordentlich ein. Mit dabei sind vor allem einige Songs vom neuen Album „Alles voller Welt“, welches sogar Platz 17 der deutschen Albumcharts erreicht hat – Herzlichen Glückwunsch! Ein Grund für die Band und ihre Fans an diesem Abend zu feiern.

Fotos: Stunde Null

Nach einer guten halben Stunde und einer kurzen Umbaupause dann der zweite Support Act: Unantastbar. Die Deutschrocker um Frontmann Joachim „Joggl“ Bergmeister übernehmen die angeheizte Stimmung, die Stunde Null schonmal geschaffen hat und halten das Publikum mit ihrer Musik bei guter Laune. Sie spielen Stücke aus mehreren ihrer Alben: „Aus dem Nebel“, „Kämpft mit uns“ oder „Ich gehöre mir“. Passend zur Stadionlocation: „Das Stadion brennt“. Mit „Unsere Waffen“ animieren sie das Publikum zum Hinknien und Aufspringen. Perfekte Aufwärmübungen für die heiße Stimmung an diesem Abend. Eine würdige Band, die es versteht das Publikum mit ihren Songs zu animieren und immer für gute Stimmung zu sorgen.

Fotos: Unantastbar

Die Show

20:30 Uhr. Auf den beiden Leinwänden rechts und links von der Bühne erscheint ein Film, der den Aufbau, und die Vorbereitungen für die Show in dieser Stadionlocation, im Zeitraffer zeigt. Dann wird ein Live-Stream aus dem Backstage Bereich übertragen. Gezeigt wird die Band, wie sie ihren Weg in den letzten Minuten vor der Show geht. Vom Backstage, durch die Katakomben des Stadions, bis hinter die Bühne. Nebenbei animiert Frontmann Burger das Publikum per Livestream zum Mitsingen: „Woooohohohohoo„. Die Menge erwartet ihre Band singend und voller Euphorie.

Und dann geht’s los! Die vier Jungs betreten unter donnerndem Jubel die Bühne. „Kick-ass vs. Arschtritt“ ist der Opener an diesem Abend, den die Band mit den Fans gemeinsam singt. Gefolgt von „Wir bringen alle um“ und „Hoch hinaus“. Dann die Begrüßung von Sänger Phillip Burger, der voller Vorfreude und glücklich grinsend sichtlich von dem Bild der Fans in dieser großen Location angetan ist – „Wahnsinn„. „Gut, es sind noch ein paar Plätze frei„, stellt er fest, doch keiner, weder Band noch Fans stört sich daran. Denn egal wie groß das Frei.Wild-Publikum ist, die Atmosphäre scheint immer elektrisierend.

Die abwechslungsreiche Playlist wird unter anderem fortgesetzt mit „Rivalen und Rebellen“, „Weil du mich nur verarscht hast“, „Feuer, Erde, Wasser, Luft“, „Zieh mit den Göttern“.

Was bei keinem Frei.Wild-Konzert fehlen darf, sind Worte gegenüber der Kritiker, die die Band schon genauso lange begleiten wie die Fans. Burger stellt fest, genauso wie bei der Bandgründung 2001, gibt es bis heute immer noch sehr viele Arschlöcher. Leute, die es der Band, und somit auch den Fans mit Vorurteilen versuchen, schwer zu machen. Denen gewidmet ist der nächste Song: „Fick dich und verpiss dich“.

Nostalgie

Die erste Stadionshow ist für die Band ein sichtlich wichtiger Meilenstein. Es wird sehr schnell deutlich, wie dankbar die Jungs ihren Fans sind. Dankbar für 18 Jahre Treue, Resistenz gegen Kritiker und viele, viele gemeinsame Shows. Dazu passend der Song „Die Zeit vergeht“. Hier wünscht sich Burger, zwei Minuten lang, den Anblick zu genießen, von den eigenen Fans besungen zu werden. Ein toller Moment. „Endlos geiles Frankfurt„, heißt es von der Bühne.

Stimmung und Effekte

Je dunkler es draußen wird, desto besser die Stimmung. Passend dazu werden nun auch Songs gespielt, die mit fetten Pyroeffekten durch Mark und Seele gehen. „Hab keine Angst“, „Unvergessen, Unvergänglich“, „Der Teufel trägt Geweih“.

Auch „Südtirol“ darf nicht fehlen. Vor allem an diesem Abend, der mit Südtiroler Support-Acts, Südtiroler Bier und Südtiroler Gästen geschmückt ist. Die Gelegenheit wird genutzt, um nochmals den mitgereisten Organisatoren des Alpen Flair-Festivals von zwei Wochen zuvor „Danke“ zu sagen.

Platin

Ganz besonders wird es, als im Publikum plötzlich Flaggen erhoben werden. Und das aus einem guten Grund: Es gibt Platin, was für die Band eine besondere Auszeichnung ist. Und wieder bringt Frontmann Burger zum Ausdruck: Das ist nicht nur für die Band, sondern auch für die treuen Fans – die Frei.Wild-Familie. „Ihr seid geile Menschen!„, so Burger. Rivalen und Rebellen gehört somit zu den erfolgreichsten Alben aus dem Jahre 2018. Und das trotz des gigantischen medialen Gegenwindes.

Zugaben

Auch nach den vielen Songs in dieser energetischen Show ist von Müdigkeit nichts zu spüren. Insgesamt vier Lieder, darunter „Es geht hier um mein Leben“, „Land der Vollidioten“ und „Mehr als 1000 Worte (Akustik)“ packen die Jungs in der Zugabe noch oben drauf.

Die komplette Setlist

Die Setlist (hier eine komplette Auflistung) ist eine gute Mischung aus alten und neuen Songs. Die perfekte Mixtur für einen gelungenen Abend:

Fazit

Nicht nur im Vorfeld, sondern auch über den ganzen Abend hinweg wird immer wieder deutlich: Egal, welche große Locations die Band schon gefüllt hat, das ist eine ganz besondere Show. Die erste Stadionshow in der Bandgeschichte. Nicht nur für die Fans, vor allem für die Band, die sichtlich angetan ist von der Stimmung, der Location und den „geilen Leuten„, den Fans.

Auch wenn das Stadion nicht ganz ausverkauft war, war es ein energiegeladener und ganz besonderer Abend für Frei.Wild, und die 30.000 Mann/Frau umfassende Frei.Wild-Familie, der durch die vielen Mitbringsel aus der Südtiroler Heimat eine ganz besondere Atmosphäre geboten wurde.

Fotos: Frei.Wild

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