Es ist ein Skandal: Da spielt die geilste Bluegrass-Rockband diesseits des Mississippi – und der Hirsch in Nürnberg platzt nicht aus allen Nähten! Lag es am idealen Biergartenwetter? Sicher nicht, denn auch der Hirsch bietet einen gemütlichen Biergarten mit süffigem Bier und guter Musik. Und was sonst kein Biergarten bieten kann: Gut 90 Minuten feinste Unterhaltung mit dem im Jahr 2000 – aus einer Whisky-Laune heraus – gegründeten Quartett namens Hayseed Dixie (der nicht ohne Grund so ähnlich klingt wie AC/DC). Darum war es auch egal, wie voll der Hirsch, so gute Stimmung und so lauten Applaus gab es bei vollem Haus nicht immer.

Hayseed Dixie kombinieren Bluegrass und Hard Rock, Virtuosität und Humor – die Mischung ist explosiv, geht direkt ins Tanzbein und will mit viel Bier – bevorzugt Schwarzbier! – unterstützt werden. Dass die Band 2000 mit Bluegrass-Versionen von AD/DC-Songs startete und dadurch bekannt wurde, unterstrichen die drei Songs der australischen Hardrocker in der Setlist: „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“, „You Shook Me All Night Long“ und „Highway to Hell“ zeigen immer wieder, wie gut sich die bekannten Gitarren-Riffs mit Akustikklampfe, Bass, Banjo und Mandoline umsetzen lassen.

Das gilt natürlich auch für die anderen Coversongs wie „Poison“ von Alice Cooper, „Bohemian Rhapsody“ von Queen (besonders eindrucksvoll umgesetzt!) oder „Ace of Spades“ von Motörhead, sowie für die Eigenkompositionen, die den tollen Auftritt von Hayseed Dixie abrundeten. Die Truppe ist so herrlich unglamourös, gut gelaunt und spieltechnisch versiert, dass man sie einfach mögen muss. Das sehr gute Deutsch von John Wheeler mit dem breiten Ami-Akzent und den pointierten Ansagen setzte dem musikalischen Part das Krönchen auf. Und jetzt, liebe Franken, fragt euch mal, warum ihr am 21. Mai 2014 nicht im Hirsch bei Hayseed Dixie wart. Ihr habt mächtig was verpasst!

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