Iced Earth, Evergrey, Steel Engraved, Dead Shape Figure
16.12.2012, Rockfabrik Ludwigsburg
Das Jahr 2012 endete heavy: Mit der Dystopia World Tour zeigten Iced Earth noch mal, wo der Hammer hängt. Mit Evergrey, Steel Engraved und Dead Shape Figure feierten die Power Metaller um Jon Schaffer in der Rockfabrik Ludwigsburg am 16.12.2012 ein rauschendes Fest. Auch der Band mit ihrem neuen Sänger Stu Block gefiel es so gut, dass sie noch eine ungeplante Zugabe spielten.
Dead Shape Figure aus Finnland gaben pünktlich als erste Band von Beginn an Vollgas. Die Mischung aus Thrash Metal und Melodic Death kam in der bereits gut gefüllten Rockfabrik in Ludwigsburg gut an, die Band schien auch sichtlich Spaß mit den Fans zu haben. Auch der Sound war ordentlich, also ein gelungener Auftakt.
Die Stimmung stieg mit dem Auftritt von Steel Engraved noch mal deutlich. Die deutschen Power Metaller legten mit „Steeler“ druckvoll los und profitierten vom energiegeladenen Auftreten ihres Sängers Marco (saugeile Stimme, nebenbei erwähnt), der die Fans beinahe pausenlos zum Mitmachen animierte. Steel Engraved gehören schon jetzt zu den besten deutschen Power Metal-Bands, die starke Songs mit eingängigen Melodien schreiben und live mit ihrer Energie einfach jeden mitreißen. Schade, dass nach sieben Songs schon Schluss war.
Auch wenn Evergrey weniger martialisch unterwegs sind als Steel Engraved, sank das Stimmungsbarometer um kein Grad. Mit starken Songs wie „The Masterplan“, „As I lie here bleeding“ oder „Frozen“ und viel guter Laune erspielten sich die Schweden problemlos die Sympathien der mittlerweile vollen Rockfabrik. Dass trotz düsterer Lyrik genug Raum für Späßchen ist, bewies Sänger Tom S. Englund, der sich bei seinem Guitar Tech über seine kaputte Gitarre beschwerte und dann mit viel Selbstironie dem Publikum erklärte, dass er zu doof sei, seine Gitarre richtig zu bedienen – sind ja auch echt kompliziert, die Dinger ;)
Bisher war der Abend schon granatenstark, kann da noch eine Steigerung kommen? Es kann. Wenn Iced Earth in bester Spiellaune auftreten und neben einem auffallend gut gelaunten Jon Schaffer einen Ausnahmesänger wie Stu Block in ihren Reihen haben. Stu steht dem großartigen Matt Barlow in nichts nach. Er ist nicht nur stimmlich sensationell gut, sondern hat durch seine offene, sympathische Art sofort die Fans auf seiner Seite. Iced Earth wirkten nie wie eine Band, die routiniert ihr Programm abspulen und bereits eine lange Tour hinter sich haben. Vielmehr stand in Ludwigsburg eine Gruppe auf der Bühne, die vor Energie nur so strotzte und mit ihren begeisterten Fans eine ausgelassene Party feiern wollte. Die ließen sich nicht lange bitten, sangen textsicher mit (Gänsehautmomente bei „Anthem“), feierten die Band und wurden am Ende des langen Sets mit einer ungeplanten Zugabe in Form vom „Watching over me“ belohnt.
Setlist Iced Earth:
Dystopia
Burning Times
Pure Evil
Wolf
V
My Own Savior
I Died for You
Invasion
Motivation of Man
Setian Massacre
Anthem
Prophecy
Dark City
Equilibrium
The Hunter
In Sacred Flames
Boiling Point
Melancholy (Holy Martyr)
Iced Earth
Watching Over Me