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Kontra K – 27.07.2018 ZMF, Freiburg

Es war heiß an diesem Freitagabend im Zirkuszelt, sehr heiß sogar. Allerdings nicht nur wegen der Sommerhitze, die auch Südbaden im Griff hatte, sondern auch weil der Berliner Rapper Kontra K aus dem Zirkuszelt eine einzige große Feierzone machte.

Der Abend wurde von Rico eröffnet, ein guter Freund und Rapper des Berliners. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt schon sehr gut, und das Publikum feierte diesen kurzen Auftritt des Rappers mit vietnamesischen Wurzeln.

Die ersten Töne des Intros erklangen. Einen kleinen Moment später fiel der Vorhang, der bis dahin die Bühne verhüllte, und die Sicht auf Kontra K war frei. Das Konzert startete mit dem Song „Oder nicht“. Von der ersten Minute an gab Kontra K Vollgas und riss das Publikum mit. In seinem Gesicht konnten die ersten Reihen erkennen, dass er Spaß hatte und er nicht nur das Programm abspulte. Zwei Sachen sind sofort aufgefallen: Zum einen, dass neben dem Rapper eine komplette Band auf der Bühne stand, und zum anderen, dass Kontra K es schaffte, einen unfassbar großen Kontrast zu bilden, zwischen den wilden Songs und den Songs bei denen es etwas ruhiger zuging. Als Besucher wurde man automatisch mitgerissen, der Kopf wurde genickt, die Arme zum Beat und den Songs hin- und her geworfen, und spätestens bei dem Song „Spring“ kochte die Stimmung im aufgeheizten Zelt komplett über. Das Publikum kam der Aufforderung des Rappers mehr als nach und sorgte dafür, dass der Zeltboden ordentlich zum Beben gebracht wurde.

Zwischendurch verteilten seine Band und er immer wieder Wasser ans schwitzende Publikum. Das waren die einzig kleinen Verschnaufpausen an diesem Abend. Der lustigste Moment an diesem Abend, war mit Sicherheit, als das Lied der Gummibärchenbande angestimmt wurde und wirklich das komplette Zelt mitsang, auch Happy Birthday durfte nicht fehlen, denn der Bassist hatte Geburtstag. Lobenswert sei auch zu erwähnen, dass ein Bandmitglied mit Halskrause auf der Bühne stand, wie Kontra K erklärte, gab es einen kleinen Badeunfall und daraus resultierte ein angebrochenes Genick.

Kontra K ist mehr als Rap, das wurde spätestens an diesem Abend klar. Wie jeder gute Musiker bezieht er das Publikum in seine Show mit ein, Feuerzeuge hochhalten, kleine Späße und er schaffte es, das ausverkaufte Zirkuszelt bis in die letzten Reihen zum Tanzen zu animieren. Die Texte seiner Songs handeln vom Leben, von Freundschaft, Zusammenhalt, seinem Sport aber auch von Falschheit, Verrat und Zerrissenheit. Seine Werte sind nach eigenen Aussagen „Loyalität, Ehrgeiz und Disziplin“, und im Gegensatz zu anderen Deutschrappern beleidigt er niemanden oder gibt mit seinem Erfolg/Ruhm an.

Das Fazit für diesen Abend im ausverkauften Zirkuszelt ist eindeutig: Kontra K beweist fast 120 Minuten lang, dass Rap-Konzerte nicht nur aus Kopfnicken bestehen, sondern ein einziger großer Abriss sein können. Danke für diesen mehr als gelungenen Abend!

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Über den Autor des Beitrags

Jasmin

Steht eher auf die harten Jungs… Rock, Deutschrock, Neue Deutsche Härte oder Heavy Metal… es darf laut sein! Manchmal wagt sie auch Experimente und besucht ein Rap- oder Schlagerkonzert, danach wird dann entschieden, ob es eine Wiederholung gibt.
Ihre Freizeit verbringt sie auch gerne mal in verlassenen Fabriken oder Villen, um mit der Kamera den Verfall zu dokumentieren. Entspannt wird danach mit einem guten Buch zuhause.

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