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Konzertbericht | Bullet for my Valentine & Trivium (Support: Orbit Culture) – Jahrhunderthalle Frankfurt | 15.02.2025

Frankfurt, ausverkauft. Schon früh am Abend liegt eine erwartungsvolle Spannung in der Luft. Denn wenn zwei der größten Metal-Bands der 2000er zusammen auf Tour gehen, darf man sich auf eine Show gefasst machen, die in Erinnerung bleibt. Mit Orbit Culture als Anheizer ging es pünktlich los.

Orbit Culture – Druckvoller Auftakt aus Schweden

18:45 Uhr, die Lichter gehen aus, und Orbit Culture legen los. Die Schweden ziehen keine Gefangenen und ballern mit gnadenloser Wucht durch ihr 30-Minuten-Set. Trotz ausverkaufter Halle ist der Rang zu Beginn noch dünn besetzt, doch das hindert die Band nicht daran, die ersten Circle Pits anzufeuern. Als „Vultures of North“ angestimmt wird, geht das Publikum mit – auch wenn zuvor festgestellt wurde, dass Berlin lauter war. Kein Firlefanz, nur rohe Power – so startet der Abend.

Trivium – Ein Lehrstück in Perfektion

Mit leichter Verzögerung betritt Trivium um 20:50 Uhr die Bühne, und von der ersten Sekunde an gibt es kein Halten mehr. Der Sound ist glasklar, der Druck brachial, und Crowdsurfer sind sofort unterwegs. Frontmann Matt Heafy spricht überraschend gutes Deutsch und hat sichtlich Spaß. Schon nach vier Songs gibt es ein Drum-Solo, aber ansonsten wird das Jubiläumsalbum gnadenlos durchgezogen – ohne große Pausen, nur pures Metal-Feuerwerk.

Das aufblasbare Monster im Hintergrund sorgt für eine surreale Kulisse, besonders als es zu „Deceived“ scheinbar zum Leben erwacht und mit der Menge tanzt. Frankfurt scheint auch für Trivium ein besonderes Publikum zu sein. Nach 55 Minuten unterbricht Heafy die Abrissparty für eine längere Ansage über die Entstehung des Albums – ein seltener Moment der Ruhe, bevor es in die letzte Runde geht. Der finale Song „In Waves“ setzt dem Ganzen die Krone auf, während das Monster symbolisch „bezwungen“ wird. Nach 75 Minuten verlässt die Band unter tosendem Applaus die Bühne.

Bullet For My Valentine – Nostalgie trifft Gegenwart

21:35 Uhr – das Intro beginnt mit TV-Ausschnitten von vor 20 Jahren, die die Fans in die Anfangstage der Band zurückkatapultieren. Alte Aufnahmen zeigen eine junge Band mit fragwürdigen Frisuren, aber zeitlosen Hits. Gleich zu Beginn gibt es den ersten Gänsehautmoment: Der Refrain von „Tears Don’t Fall“ wird vom Publikum als Chor übernommen, bevor der Song richtig einsetzt.

Das komplette „The Poison“-Album wird am Stück gespielt, und es zeigt sich, dass Hits wie „All These Things I Hate“ auch 2025 noch zünden. Die Halle wird ordentlich in Nebel gehüllt, und obwohl das Set nicht so tight wirkt wie bei Trivium, gibt es zahlreiche Interaktionen mit den Fans. Besonders der Titelsong lässt alle einstimmen – das Gefühl von 2006 lebt wieder auf.

Nach 60 Minuten ist das Album durch, doch die Menge fordert mehr. Lautstarke „Bullet“-Rufe bringen die Band zurück auf die Bühne, und mit Zugaben wird das Set auf knappe 75 Minuten erweitert. Bevor sich die Band verabschiedet, gibt es noch einen Blick in die Zukunft: Nach der Tour geht’s ins Studio für Album Nummer 8, und im Sommer stehen mir Rock am Ring/Rock im Park sowie dem Impericon Fest ein paar deutsche Open Airs auf dem Plan. Der letzte Song endet mit erhobenen Fäusten – ein Statement.

Fazit – Ein Abriss in drei Akten

Drei Bands, drei Energielevels, eine Nacht voller Erinnerungen. Orbit Culture als harter Opener, Trivium mit Perfektion und einem Albumset zum Mitreißen, Bullet For My Valentine mit einer Reise in die Vergangenheit, die sich trotzdem frisch anfühlt. Die Kombination aus zwei Jubiläumsshows an einem Abend war ein voller Erfolg – und Frankfurt hat seinen Status als Metal-Hochburg erneut bewiesen.

 

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Über den Autor des Beitrags

Eightrocks

Hört am liebsten Symphonic- sowie Powermetal, kann sich aber auch für Pagan und Metalcore begeistern. Wenn er gerade einmal nicht mit Achterbahnen spielt, ist die Kamera im Anschlag.

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