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Konzertbericht: Calexico | ZMF 24.07

Calexico sind nach 2016 zum zweiten Mal beim ZMF in Freiburg zu Gast. Die 1996 in Tucson in den USA gegründete Band ist bekannt für ihren einzigartigen Stilmix aus traditioneller, mexikanischer Musik und amerikanischem Folkrock.

Ihr letztes Studioalbum „El Mirador“ aus dem Jahr 2022 ist neben mehreren Live-Alben das insgesamt 10te Studioalbum der produktiven Band und entstand unter dem Eindruck der weltweiten Pandemie und betont die wichtigen, positiven Aspekte menschlichen Zusammenseins.

Calexico ist dennoch vor allem ein besonderes Liveerlebnis. Bemerkenswert sind die multiinstrumentalen Kompetenzen der Bandmitglieder: So wechseln Akkordeon, Trompete, Keyboard, Vibraphon, Gesang und Gitarren zwischen den Musikern durch. Nur Schlagzeuger John Convertino , Frontman Joey Burns und Gitarrist Jairo Zavala bleiben mehr oder weniger bei ihren Rollen.

Die Liveperformance bleibt durch diese musikalischen Möglichkeiten sehr abwechslungsreich und tragen zu einem breiten Soundbild bei.

Calexico ist live eine sehr gechillte Band und groovt vor allem durch eher schleppende Tempi – auch die traditionell mexikanischen Grooves sind sehr gediegen, aber gerade dadurch besonders reizvoll.

Genau diese Songs sind es auch, die beim Publikum besonders gut ankommen und teilweise Bilder von Western-Filmmusik generieren, wie z.B. der Song „Minas de Cobre“. Tatsächlich sind Songs von Calexico immer wieder auch als Filmmusik verwendet worden.

Insgesamt ist die Songauswahl an diesem Abend breit gestreut: Opener ist „Cumbia del Polvo“ aus dem aktuellsten Album, gefolgt von „Falling From The Sky“ aus dem Album „Edge oft the Sky“ von 2015. Der Song „Inspiracion“ des grandiosen Albums „Carried to dust“ aus dem Jahr 2008 bringt dann erstmals das Publikum zum Tanzen.

Insgesamt fällt auf, dass die Stimmung etwas länger braucht, bis der Funke überspringt, aber über 18 Songs legt sich Calexico das Publikum dann doch noch zurecht, auch wenn das Zelt an diesem Abend nur zu zwei Drittel gefüllt ist – vielleicht auch ein Grund dafür, dass nicht die totale Partystimmung aufkommt.

Nach vier Zugaben ist dann Schluss – dem Publikum, wohl mehr die treue Fangemeinde als neugierige Erstkonzertbesucher*innen, hat es gefallen. Auch wenn musikalische Höhepunkte ausgeblieben sind bot Calexico an diesem Abend mal wieder ein solides Konzerterlebnis.

• Cumbia del polvo
• Falling from Sky
• Sunken Waltz
• Quattro
• Black Heart
• Pepita
• Not Even Stevie Nicks / Love Will Tear Us Apart
• Close Behind
• Harness the Wind
• All Systems Red
• Inspiracion
• Minas de Cobre
• Under the Wheels
• Cumbia de Donde
• Then U (you) might C (see)
• Heart of Downtown
• Flores y Tamales
• Glowing Heart of the World
Encore
• Crumble
• Alone Again Or
• Güero canelo
• Crystal Frontier

1. Sunken Waltz
2. Quattro (World Drifts In)
3. Black Heart
4. Pepita
5. Not Even Stevie Nicks… / Love Will Tear Us Apart
6. Close Behind
7. Woven Birds
8. Attack el Robot! Attack!
9. Across the Wire
10. Dub Latina
11. Güero canelo

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Über den Autor des Beitrags

Tilo Fierravanti

Schlagzeuger mit zwei eigenen Bands, ist in vielen Musikrichtungen zuhause, vor allem aber in Sachen musikalischer Nachwuchsförderung im Raum Freiburg unterwegs und immer wieder auch in Jurys tätig (u.a. Play Live / Rampe).

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