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Konzertbericht | Devil May Care (Support: Call it a day & Torrential Rain) – Posthalle Würzburg | 18.12.2024

Das Jahr neigt sich dem Ende und viele Bands gehen dazu über, die letzte Show des Jahres besonders zu zelebrieren. So auch die Würzburger von Devil May Care, welche sich den letzten Freitag vor Weihnachten ausgesucht hatten. Schon zum dritten Mal fand die Abschlussshow in der Posthalle statt, welche variabel genug ist, um auch kleineren Bands eine große Bühne und eine intime Publikumsinteraktion zu bieten.

 

Call it a day

Doch zuerst durften ebenfalls aus Würzburg stammenden Newcomer „Call it a day“ ran. Das Quartett ist seit etwa 2 Jahren aktiv und versucht die lokale Szene etwas aufzumischen. Sich selbst ordnen die Musiker dem Post-Hardcore zu, bringen aber zumindest live nur reinen Clean-Gesang. Das ist nicht unbedingt schlecht, lässt die Songs aber oftmals etwas softer wirken, als sie es vielleicht gebrauchen könnten.

Durch die kurze Bandgeschichte gibt es noch nicht so viel Material, aber es wird sich nicht gescheut auch mal neue Songs zum ersten Mal live zu spielen. Am Mischpult versucht man derweil den Sound etwas sauberer zu bekommen, was leider nur teilweise bedingt. Kurz vor Schluss gibt es zum Song „Help me drown“ noch Support von „Devil May Care“ Sänger Tim Heberlein, welcher ordentlich Druck reinbringt. Nach den 30 Minuten Set, gibt es mehr als nur Anstandsapplaus. Die Newcomer haben auf jeden Fall Potential, müssen aber noch ihren eigenständigen Stil und Sound finden.

Torrential Rain

Weiter ging es nach kurzer Umbaupause mit der Nürnberger Combo „Torrential Rain“. Für sie war es sogar ein doppeltes Abschlusskonzert. Zum einen wurde auch bei ihnen das Jahr beendet, zum anderen war es das letzte Konzert mit Drummer Dario Trennert, welcher die Band zum Jahresende verlässt. Doch nun entlassen die vier erstmal ihre unbändige Energie in die mit 400 Leuten gut gefüllte Posthalle. Von der ersten Sekunde an, lassen die Progressive-Metalcore-Virtuosen keinen Zweifel an ihrer Performance aufkommen. Klar und Druckvoll schmettern sie dem Publikum ihre Songs entgegen.

Dario darf sich nochmal in einem ausführlichen Drumsolo austoben, welches nahtlos in „Wanderers“ über geht. „Torrential Rain“ ziehen einen mit ihren vertrackten Rhythmen und fingerbrechenden Riffs in den Bann. Es ist schon verwunderlich, dass die Band noch keine eigene Headliner Tour hatte, denn in ihrer Support-Liste finden sich viele namenhafte Vertreter des Genres. Nach 40 Minuten voller Energie, welche sich nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum in Form von nicht endenden Moshpits und Wall of Deaths entlud, verabschieden sich „Torrential Rain“ in die Winterpause.

Devil May Care

Nun aber zu den Veranstaltern des heutigen Abends. „Devil May Care“ haben in der Posthalle in Würzburg natürlich ein Heimspiel, was man auch an den zahlreichen Wiederholungstätern sieht, welche sich auf Abfrage von vom Frontmann Tim zu erkennen geben. Wie schon erwähnt ist es die dritte Abschlussshow in der Posthalle, welche sich stetig den größeren Zuschauermengen anpassen muss.

Die Zuschauer feiern „ihre“ Band vom ersten Ton an und geben sich textsicher. Das ist auch durchaus notwendig, denn bis auf Ton kommt von der Bühne erstmal nicht viel. Diese bleibt weitestgehend dunkel, und das sieht nicht immer gewollt aus. Sich selbst ordnen die vier eher im Metalcore ein, haben aber auch eine deutliche Punk-Attitüde, welche sich sowohl in Gesang als auch in den Themen wiederspiegelt, mit denen sich die Band auseinander setzt. Es geht viel um Umwelt und Naturschutz. Dazu passen dramatische Bilder von Walfangflotten, welche auf die Bühne projiziert werden.

Aus neues Material gibt es zu hören, wie zum Beispiel der Song „Mosaik“ welcher eher zu den sanfteren an diesem Abend gehört, bis er nach einen dreckigen Breakdown fahrt aufnimmt. Den Fans gefällt es jedenfalls, denn sie quittieren ihn mit lautem Gejubel. Die positive Stimmung auf der Bühne und im Zuschauerraum fällt auf. Frei von Missgunst und anderen Meinungen wird hier zusammen gefeiert, gesungen und gemosht.

„Devil May Care“ legen an diesem Abend ihr nach eigener Aussage längstes Set aller Zeiten auf die Bretter. Die 90 Minuten sind auf jeden Fall kurzweilig und beweisen, dass die Jungs ohne Erschöpfung eine Headliner-Show in vollem Tempo durchziehen können. Die Abfrage nach einer Wiederholung im kommenden Jahr wird selbstredend bejaht und so können wir uns alle schon auf die nächste Vorweihnachtszeit freuen, wenn es wieder eine Jahresabschlussshow in der Posthalle geben wird.

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Über den Autor des Beitrags

Eightrocks

Hört am liebsten Symphonic- sowie Powermetal, kann sich aber auch für Pagan und Metalcore begeistern. Wenn er gerade einmal nicht mit Achterbahnen spielt, ist die Kamera im Anschlag.

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