Konzertbericht: Jan Delay & Disco No. 1 | ZMF 27.07
Jan Delay feiert ein Jubiläum: Seine „Best of 25 Years – Die Tour!!“ bringt die Party endlich auch nach Freiburg. Knapp 110 Minuten lang werden Funk, Disco, Rap und Reggae abgefeuert.
Nach dem zweiten Song Kommt Jan Delay auf die gewöhnungsbedürftigen Temperaturen im ausverkauften Zelt zu sprechen und kündigt augenzwinkernd nach jedem Song eine fünfminütige Trinkpause an.
Und er verspricht: „Es wird noch heißer“ und fordert die Menge zu „Türlich, Türlich“ gleich mal zu Dancemoves auf. Das Konzert fühlt sich insgesamt etwas nach einem „Konzept“-Konzert an, wen Jan Delay seine 25jährige Karriere chronologisch kommentiert und entsprechend seine Songs dazu abliefert.
Insgesamt bietet das Konzert daher eine sehr gelungene Auswahl an Songs die von Funk bis Reggae alles abdecken und dramaturgisch bestens im Set verteilt sind.
Natürlich auch inklusive einiger Covers wie etwa der grandiosen Reggae-version von Nena`s „Irgendwie, Irgendwo“, oder „Für immer und dich“ von Rio Reisser. Wie gewohnt agiert Jan Delay dabei von der ersten Sekunde an wie ein Derwisch und jagt von einer Bühnenseite zur anderen, allen Temperaturen zum Trotz.
Seine 11 köpfige Band aus drei Bläsern, drei Backingvocals, zwei Keyboardern, Gitarre, Bass und Schlagzeug heizen aber auch wirklich auf musikalisch hohem Niveau ein. Besonders „Disko“ ist für mich der Abräumer des Abends und bietet Power-Funk in höchster Perfektion, die man live sonst nur von USA- Bands gewohnt ist.
An dieser Stelle ein großes Lob an den Tontechniker, der hier einen perfekten Job macht und einen Sound abliefert, der selbst bei kräftig ausgespielten Refrains Feinheiten auf dem Ridebecken oder einer Rassel bis in die letzten Reihen hörbar lässt – und das in dem, für seine schwierige Akustik bekannten, Großen Zelt.
Vielleicht weiß Jan Delay um seine tolle Crew, denn bei der Bandvorstellung werden Licht- und Tontechniker namentlich mit eingebunden – zu recht! Auch die Light-Show ist vom Timing her komplett „on point“ und trägt mit dazu bei, dass musikalisch explosive Momente noch mehr beim Publikum ankommen.
Wie gewohnt zieht Jan Delay alle Register seines Entertainment-Könnens und animiert bei „Sie kann nicht tanzen“ das Publikum zum Tanzen, wobei eine der Backingvocals noch mit einer Breakdance-Einlage begeistert.
Das in allen Jan Delay Konzerten mit dem Publikum zelebrierte „Freeze“-Spiel findet diesmal zu Lenny Kravitz´s „Are You Gonna Go My Way“ statt. „Feuer“ und „Oh Jonny“ heizen dann nochmal richtig ein, bevor dann in zwei Runden noch sechs Zugaben gespielt werden.
So reißt Jan Delay in Freiburg die von allen erwartet und erhoffte Show ab, die das Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselt und komplett in Party-Laune versetzt und das Große Zelt beim Zelt Musik Festival in Freiburg zum Tropfen bringt. Wer auf großes Entertainment steht kommt an Jan Delay nicht vorbei!
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