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Konzertbericht | Rock Meets Classic | 22.04.2023 Nürnberg Arena

Es war ein herrlicher Frühlingstag in Nürnberg – die Arena war an diesem Abend ausverkauft – die Konzert-BesucherInnen fast durchweg in der zweiten Lebenshälfte angekommen.

Genauso wie die Stars an diesem Abend, die das Publikum – moderiert durch Multitalent Sascha Krebs – mit auf eine nostalgische Reise durch die Rock-Historie nahmen.

Die Rock Meets Classic Band, oder besser, das Orchester eröffnete den Abend mit einem Queen Medley aus „Tie Your Mother Down“, „We Will Rock You“ und „I want it all“ – bevor der erste Vokalist angekündigt wurde.

Mike Tramp, Gründungsmitglied der New Yorker Band White Lion gab „Radar Love“ und „Tell Me“ zum Besten. Der gebürtige Däne zog das Publikum mit seiner energetischen Performance sofort auf seine Seite.

Danach wurde mit dem nächsten Video Einspieler Ronnie Romero, Frontmann von Rainbow angekündigt. Die im Vergleich zu den Sängerkollegen fast schon „jugendliche“ Erscheinung des Chilenen verriet, dass Romero natürlich kein Gründungsmitglied von Rainbow war, sondern 2015 den verstorbenen Ronnie James Dio ersetzt hat – sofern das überhaupt möglich ist.

Romero begeisterte bei der Performance von „Long Live Rock’n Roll“, „I surrender“ und dem Knaller „Since You’ve Gone“ durch Stimmgewalt, hatte aber eine eher zurückhaltende Interaktion mit dem Publikum.

Es folgte Maggie Reilly, die für ihre Songs mit und für Mike Oldfield bekannt ist. In der seit 1993 veranstalteten Rock Meets Classic Tournee waren immer wieder auch KünstlerInnen, die eher der Popmusik zuzurechnen sind, wie Rick Springfield, Kim Wilde oder Bonnie Tyler, vertreten.

 

Mit „To France“, „Everytime we Touch“ und ihrem größten Hit „Moonlight Shadow“ bescherte die bescheiden wirkende Engländerin dem Publikum einen melancholisch süßen Ausflug in die 80er Jahre.

Anschließend durfte Mike Tramp – in neuem Glanz – wieder ran. Auf „Broken Heart“ folgte der große Hit von White Lion „When The Children Cry”. Dazu wurde die Rockband auf einen Drink hinter die Bühne geschickt und es zeigte sich einmal mehr wie sehr das Orchester bei ruhigeren Stücken, in der Lage war, Gänsehaut zu erzeugen.

Gerade als sich das Publikum an die ein oder andere Kuschelrock CD zu erinnern begann, wurde dies jäh durch Bernie Shaw und Mick Box von Uriah Heep mit dem Kracher „Free Me“ unterbrochen. Shaw der den 1985 verstorben Sänger David Byron ersetzte, sah man die Freunde und die Energie beim Singen an.

Auch Gitarrist Mick Box hatte sichtlich Freude an dem Auftritt und beide genossen immer wieder auch die Interaktion mit dem Publikum während der Performance von „July Morning“ sowie der Kracher „Easy Livin‘“ und „Lady in Black“. Gerade bei „July Morning“ sorgte die Installation auf der Videowand zusammen mit dem Orchester für eine unvergleichliche Atmosphäre.

 

Wer nun aber dachte, nach dem Auftritt der Engländer gäbe es keine Steigerung mehr, der hatte die Rechnung nicht mit Dee Snider gemacht. Der Fronter von Twisted Sister zeigte sich nicht nur stimmgewaltig, sondern zauberte dem Publikum mit seinen Ansagen und Zoten – wie der deutschen Aussprache seines Nachnamens, wie man die „gehörnte Hand“ richtig macht und andere Pointen – immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht. Für diese Bühnenqualitäten gepaart mit dem, auch mit 68, noch immer energetischen Gesang war Snider für mich persönlich das Highlight der Show.

Das Publikum feierte schon seinen Opener „We’re not gonna take it“. Bei „The Price“ nutze der vorher noch sehr lustige Sänger den Moment für ein paar tiefgründige Worte und beschrieb, wie sehr ihn der Tod seines Drummers Anthony Jude „A.J.“ Pero 2015 getroffen hatte.

Er erinnerte an Stars die bereits, viel zu früh, von uns gegangen sind, wie Dio, Lemmy und Weitere, die während des Songs auf der Videowand zu sehen waren. Anschließend wurde mit „I wanna rock“ und dem ACDC-Cover von „Highway to Hell“ wieder das Gaspedal durchgetreten.

Last but not least folgte der Sänger der 80er Hair Metal Ikonen von Europe – Joey Tempest. Das Haar trägt er mittlerweile untoupiert. Von seiner Stimme hat Rolf Magnus Joakim Larsson – wie der Schwede mit bürgerlichem Namen heißt, aber nichts verloren.

„Walk On Earth“, „Ready or Not“, „Superstitious“, „Carrie“, und das energetische “Rock The Night” standen auf der Setlist des Schweden. Bevor mit „The Final Countdown“ zum großen Finale mit allen Künstlern gebeten wurde.

Unter einem opulenten Funkenregen bedankte sich das Publikum für diesen rundum gelungen Abend mit stehenden Ovationen und tosendem Beifall.

Fotografin: Whola lotta Bibi
Fotobearbeitung: Bobbel

 

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Über den Autor des Beitrags

Hody

Gründungsmitglied von Tribe Online, ehemaliger DJ. Mag Groove und Melodie, Hardcore und Female Fronted Metal, mal ein bisschen Rap oder Industrial, Sportspiele und RPGs - bastelt gerne an PCs und liebt seine Xbox

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