Am Abend des 21. November 2024 verwandelte sich das LKA Longhorn in Stuttgart in einen brodelnden Hexenkessel, als While She Sleeps im Rahmen ihrer Self Hell Tour die Bühne betraten. Mit im Gepäck hatten sie ihr gleichnamiges, gefeiertes neues Album, das den Grundstein für eine der intensivsten Shows des Jahres legte. Unterstützt wurden sie von drei hochkarätigen Support-Acts: Resolve, Thrown und Malevolence. Schon vor Konzertbeginn lag spürbare Spannung in der Luft – das LKA war restlos ausverkauft, draußen fiel leiser Schnee, aber drinnen brodelte es.

Die Support-Acts: Ein Auftakt voller Energie

Den Anfang machten Resolve aus Frankreich, die mit ihrem melodischen Metalcore sofort das Publikum fesselten. Ihre packenden Riffs und mitreißenden Hooks brachten die Menge schnell in Bewegung. Thrown legten dann mit ihrer raueren und härteren Spielart nach und schafften es, das Energielevel weiter zu steigern. Besonders ihr Frontmann beeindruckte mit einer intensiven Bühnenpräsenz, die das Publikum zum Mitgrölen animierte.

Dass Sheffield metal-technisch einiges zu bieten hat bewiesen Malevolence, die als vorletzte Band auf die Bühne traten und mit ihrem brachialen Mix aus Metalcore und Hardcore bleibenden Eindruck hinterließen. Ihre Performance war wie immer ein wuchtiger Wirbelsturm aus Breakdown-Moshpits und sing-alongs, die das Publikum perfekt auf den Hauptact vorbereiteten. Mit der Melancholie-Bombe „Higher Place“ zeigten die sonst eher harten Sheffielder aber auch ihre weiche Seite und die ein oder andere Träne floss im Publikum. Mit dem letzten Song „On broken glass“ und seiner eingängigen Hook war die Menge dann komplett aufgewärmt – wortwörtlich.

While She Sleeps: Eine Show der Extraklasse

Als die ersten Takte des neuen Albums durch die Boxen hallten, war die Stimmung im Saal am Siedepunkt. While She Sleeps starteten ihre Show mit „Self Hell“, einem Titel, der die explosive Energie des Albums perfekt einfängt. Vom ersten Moment an dominierten krachende Gitarrenwände, pulsierende Rhythmen und der markante Gesang von Lawrence „Loz“ Taylor das Geschehen. Die Sheffielder wirkten entfesselt, aber gleichzeitig hochpräzise.

Die Setlist war eine ausgewogene Mischung aus neuen Songs und Klassikern wie „You Are We“ und „Silence Speaks“, die das Publikum zum kollektiven Ausrasten brachten. Besonders beeindruckend war der enge Kontakt der Band zu ihren Fans: Loz sprang mehrfach in die Menge und motivierte die Zuschauer, alles zu geben. Die Stimmung war ekstasisch, mit unzähligen Crowdsurfern und Moshpits, die die Sicherheitskräfte ordentlich auf Trab hielten. Um die erschöpfte Frontrow zu unterstützen, verteilte die Security gratis Wasser – ein wohl notwendiges Zeichen der Fürsorge.

Magische Atmosphäre trotz Wintereinbruch

Ein besonderes Flair verlieh dem Abend der starke Kontrast zwischen der tobenden Hitze im Saal und dem Schnee, der leise vor den Türen fiel. Viele Fans, die vor dem Konzert noch froren, hatten nach der Show nur ein Grinsen im Gesicht und dampften vor Hitze. Die Energie der Band und des Publikums ließ die eisigen Temperaturen draußen vergessen.

Fazit

Das Konzert von While She Sleeps im LKA Longhorn war ein Ereignis, das allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Mischung aus mitreißenden Songs, ausgelassener Stimmung und der familiären Nähe zwischen Band und Fans machte den Abend zu einem perfekten Beispiel dafür, warum Live-Musik so faszinierend ist. Die Self Hell Tour unterstreicht, warum While She Sleeps eine der führenden Kräfte im modernen Metalcore sind – und Stuttgart wurde Zeuge davon, dass sie auf ihrem Höhepunkt angekommen sind.

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Naddl

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