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Michael Mittermeier
12.07.2017 ZMF, Freiburg

Nach dem gestrigen Auftritt von Michael Mittermeier mit seinem aktuellen Programm „Wild“, wissen die Freiburger endlich warum hier Stroh herumliegt, aber auch warum man besser kein gelbes T-Shirt tragen sollte, wenn man sich nicht unversehens in einem Pokéball wiederfinden möchte.
Auf gekonnte Art führt Michael Mittermeier durch den Abend und nimmt dabei so manches Thema aufs Korn, bei dem man schon mal „Wild“ werden kann. Vor allem aktuelle Themen wie Donald Trump, die Angst vor Flüchtlingen, aber auch die Entwicklung von YouTube oder Twitter werden auf unglaublich witzige Art und Weise angesprochen. Hierbei zieht Mittermeier jedoch eine klare Grenze zu dem was erlaubt ist. Laut dem sympathischen Bayern kann jeder glauben was er will, solange er damit niemanden verletzt. Ein großes Lob für seine Präsenz und seine Einstellung!

Während des gesamten Programms spürt man wie erfahren dieser Mann ist, allerdings auch kein Wunder nach 30 Jahren auf der Bühne. So kommt es zur ein oder anderen Anekdote aus seinen Erfahrungen auf den Bühnen dieser Welt, was das ganze Programm auflockert, von Mittermeier aber auch ganz bewusst und überaus geschickt ins Programm integriert wird.
Denn wer glaubt schon in Hannover, dass man am Flughafen in Basel wählen kann, ob man den Ausgang in die Schweiz, nach Frankreich oder nach Deutschland nehmen möchte. Auch die Öko-Stadt Freiburg bekam natürlich ihr Fett weg und nicht zuletzt die Frauen, mit denen sich laut Mittermeier in Bayern, noch nicht einmal die Behinderten, auf eine Stufe stellen wollen.
Wer jetzt ein Eindruck hat es handle sich vor allem um politische Themen, der irrt sich, denn auch die 9-jährige Tochter von Michael Mittermeier oder die Star Wars-Filme finden den Weg in sein Programm. Darth Vader und Yoda sind hierfür natürlich prädestiniert.
Nach einem gut zweistündigen Abend, an dem es unzählige Gelegenheiten gab, zu lachen, geht man nicht nur amüsiert, sondern auch ein bisschen nachdenklich aus dem Zelt und reflektiert darüber, wo denn die eigene „Wildheit“ nach einer Jahrtausende währenden Domestizierung geblieben ist. Ich denke, mehr kann man sich von einem Comedian nicht wünschen, einer der ganz großen aus Deutschland — Entschuldigung, Bayern!

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