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Gamma Ray Interview: Dirk Schlächter über den Release des neuen Albums und musikalische Experimente

Auf der gemeinsamen Tour „Hellish Rock Tour Part 2“ von Gamma Ray und Helloween traf ich Bassist Dirk Schlächter vor dem Konzert im oberpfälzischen Schwandorf. Gut gelaunt und sehr offen sprach der sympathische Gamma Ray-Veteran im Tourbus bei einer Pulle Astra Rotlicht (Danke dafür, Dirk!) über das kommende Album der Band, die musikalischen Experimente darauf und das Leben als Musiker in den Zeiten des Internets und der Gratis-Mentalität vieler Leute. Aussagen, die Musikfans nachdenklich machen sollten…

Gamma Ray Interview Dirk Schlächter

Foto: Daniela Adelfinger

 

Ihr seid schon ein paar Wochen unterwegs, ist die Tour so höllisch wie der Name „Hellish Rock Tour Part 2“ vermuten lässt?

Höllisch war es schon hier und da, auf jeden Fall, aber ist alles gut gelaufen, gab eigentlich nix, was man irgendwie Böses zu erzählen hätte. (macht eine Pause) Leider. (lacht)

 

Gibt es denn etwas lustiges, eine kleine Anekdote vielleicht?

Da hab‘ ich eine schöne Geschichte. Wir haben in Hamburg unser Zeugs geladen, als wir losgefahren sind, und mussten den Scheiß, den wir auf der Bühne spielen, erst mal in diesen Bus reinpacken. Und dann haben wir ja vorm Drumriser noch so eine kleine Stufe, die steht auch auf so Füßen und ist eigentlich eine Küchenplatte – Pssst! – und dieses Scheißding ging nirgendwo rein, obwohl es so schmal und flach ist. 60 Zentimeter tief, aber drei Meter lang leider – ging nirgendwo mehr rein. Wir mussten echt, als wir nachts losgefahren sind – war glaub‘ ich so halb zwei – mit der Stichsäge und Strom vom Bus auf der Straße stehend das Ding durchsägen, haha! Dann musste ich es am ersten Tag natürlich wieder zusammenschrauben, und des Ding muss ja heute Nacht auch wieder hier rein [Anmerkung: Das Konzert in Schwandorf war das letzte in Deutschland vor einer kleinen Pause, bevor es weiter nach Osteuropa geht], und das macht mir die ganze Zeit so ein bisschen Kopfzerbrechen.  Wahrscheinlich mach‘ ich so einen Contest, wer es einfach durchtritt. Das Teil wurde ja durchgesägt und mit zwei Dachlatten geflickt, hat super gehalten die ganze Tour, alles astrein. Nur es sind verschiedene Schrauben, also Torx und normale Kreuzschlitz – wer weiß, was das bedeutet? – weil ich hatte halt zwei Sorten Schrauben und zack, alles reingenagelt, damit es eben fest war, vor der ersten Show. Tja, das wird lustig heute Nacht. (lacht) Wird sowieso lustig, weil der ganze Scheiß wieder in den Bus muss und andere Techniker dabei sind, und der eine macht sich schon Sorgen, wie das alles wieder hier rein soll. Das war echt ein Tetris-Spiel, das ganze Zeug hier rein zu kriegen. Und dann will man ja vielleicht noch ein bisschen feiern… Aber, wie der Hamburger so sagt, nützt ja nix, müss‘ ma durch. Werden wir schon schaffen.

 

Ihr seid diesmal mit Shadowside aus Brasilien unterwegs. Wie wählt ihr die Vorbands für eine Tour aus?

Du musst natürlich die Tour möglichen machen, der Tross fährt mit zwei Bussen, dann muss das auch alles bezahlt werden, und tja, da spielen dann auch so wirtschaftliche Faktoren eine Rolle. Es sind immer zwei Sachen: Der eine zahlt was, der andere zieht was. Das ist die harte Wahrheit. Der eine zahlt halt, nicht extra noch was oben drauf, wir stecken uns da nix in die Tasche, sondern er trägt die Kosten mit. Und deswegen sind eigentlich immer drei Bands unterwegs. Wenn normalerweise eine Band auf Tour geht und noch zwei Bands dabei hat, dann zieht die eine Band noch ein paar Leute und die erste Band trägt die Kosten mit. Scheiße, jetzt hab‘ ich die Wahrheit erzählt! (lacht) Ich bin echt zu ehrlich für das Business, wie soll das weiter gehen?

 

Das wird spannend bei der nächsten Frage. Wann kommt das nächste Album von euch?

Das neue Album muss spätestens im Februar 2014 kommen. Die Plattenfirma hat uns irgendwann gesagt: „Nächstes Album im September“. Da hab ich ihn angekuckt, „September?“, wir sind jetzt bis Ende April unterwegs, dann sind wir auf der Full Metal Cruise, dann geht Hellish Rock weiter mit Russland und Asien, und dann nach so einem Schlauch sind Hamburger Schulferien, da muss man auch mal mit der Familie bisschen was machen. Das heißt, frühestens im August werden wir wieder anfangen, im Studio wirklich ernsthaft was zu machen. Vielleicht können wir im Mai bisschen was proben oder Songs auschecken, aber richtig anfangen zu arbeiten werden wir erst wieder im August. Also kannst du September vergessen. Da sagt er „Wenn September nicht, dann Januar“. Und ich hab ihn gefragt „Wenn Januar, wann brauchst du dann das Master?“, worauf er sagt „dann und dann und dann“. Hab‘ ich auch gesagt „könnte auch a weng knapp werden“, denn wie es halt mit Gamma Ray immer so ist, mit dem eigenen Studio musste halt nicht so auf die Zeit kucken… Wenn du irgendwo anders eine Produktion machst und fährst irgendwo hin und bist im Studio, einen Monat, dann kannst du nix anderes machen als da zu arbeiten. Aber wenn du zuhause das Studio vor der Tür hast, dann haste auch noch dein normales Leben vor der Tür. Also sag ich mal realistisch Februar. Februar muss sein, weil sonst kann man die ganzen Tourneepläne vergessen. Später als April kannst du keine Clubtour mehr durch Europa machen, dann ist es wegen der Festivals vorbei. Denke mal, das werden wir schon schaffen. (lacht)

 

Kannst du schon sagen, in welche Richtung das neue Album musikalisch gehen wird? Ich vermute, dass „Master of Confusion“ ein guter Fingerzeig sein dürfte, oder?

Das ist der Fingerzeig, ja. Das ist der klassische, alte Weg. Einmal so der klassische Sound, was wir halt so unter Metal verstehen. So wie wir es gelernt haben quasi. (lacht) Es wird aber sicherlich noch ein paar Experimente geben auf dem Album, auf jeden Fall. Wir haben auch schon mehr aufgenommen als diese zwei Songs, Schlagzeug zumindest. Da ist auch schon ein sehr witziges Ding dabei… aber natürlich machen immer die Leute, die es spielen, den Sound, auch wenn wir [Anmerkung: Dirk und Kai] im Studio natürlich frickeln. Wir wissen auch noch nicht, ob wir wieder selber alles machen, oder wir nehmen es auf und lassen es von dem oder dem mischen, das ist immer schwierig. Bei der EP haben wir alles selber gemacht und haben uns auch wieder erstmals so zum Arbeiten zusammengefunden, auch mit dem neuen Schlagzeuger [Anmerkung: Michael Ehré]. Auf jeden Fall werden wir schon auch ein bisschen experimentieren. Das haben wir ja schon immer gemacht.

 

Eben, ihr experimentiert ja schon, seit es die Band gibt. Bewegt sich das aktuelle Experiment in einem ähnlichen Rahmen wie auf früheren Alben, oder geht ihr diesmal noch einen Schritt weiter?

Da gibt’s auch noch einen drüber. (lacht) Der Kai hat angefangen, aus Spaß für seinen Sohn etwas zu schreiben. Der Sohn ist 13 und Emo, und Kai hat einen Song in die Richtung geschrieben, zuhause am Computer einfach so gebastelt. Mit Techno-Sounds und hin und her, und DEN haben wir jetzt schon ins Studio geschafft. Haben natürlich echte Drums draufgespielt und haben uns das Arrangement überlegt und haben das auch schon aufgenommen, und das wird sicherlich lustig. Aber das war’s auch schon bei „To the Metal“ und „Empathy“ mit diesem Disco-Stampf-Refrain. Da haben wir auch gedacht, ob wir das überhaupt bringen können. Metal-Band, ein Drummer spielt, und trotzdem läuft noch ein programmiertes Utz-Datz-Utz-Datz – und den Song spielen wir immer noch. Auch heute Abend. Den feiern sie ab. Kommt also nur drauf an, was man draus macht. Ich liebe das sowieso, mir Sachen von hier und da zu ziehen.

 

Auch wenn ihr Cover-Songs wie zuletzt von Sweet und Holocaust oder Stile mixt, es kommt am Ende immer ein Gamma Ray-Song dabei heraus. Wie macht ihr das, dass ihr nicht jedes Mal anders klingt?

Das Geheimnis sind ganz einfach die Leute, die das spielen. Wir. Ich spiel Bass, der Kai singt und spielt seine Gitarre, er spielt sie wie er spielt und er singt, wie singt – ganz einfach. Es ist kein Geheimnis.

 

Kommt das von selber oder gibt es einen bestimmten Gamma Ray-Sound oder Stil, den ihr definiert habt? Oder ergibt sich das durch die Mischung der Musiker?

Das kommt durch die Mischung der Leute, und dass sie lang zusammen sind. Ich habe am Anfang auch Gitarre gespielt und jetzt Bass, und trotzdem. Wir haben immer zusammen produziert, und dann hast du einfach deinen Sound. Du klingst, wie du klingst. Ich kann nur spielen, wie ich spielen kann. Ich höre mir gerade – schönes Beispiel – diese Flamenco-Leute an, da gibt’s Gitarristen, die sind so dermaßen virtuos, dass diese ganzen Metal-Fuddler – haha! – die alle meinen, sie müssten sich profilieren, mal einen von denen anhören sollten. Wahnsinn! Deswegen sage ich ja, man kann einfach nur sein Handwerk machen, und wenn man das mit Überzeugung macht – das ist vielleicht genau der Punkt: Wir haben nie aufgehört im Studio zu arbeiten, bevor wir zufrieden waren. Das heißt wir haben uns manchmal an Kleinigkeiten einen ganzen Tag aufgehalten. Andere sagen vielleicht „Ja, mach das, mach das“ und dann wird eine Entscheidung getroffen. Und wir hören am nächsten Tag noch mal rein und sagen dann „Ja, gestern haben wir irgendwie fünf Stunden damit verbracht, aber wir müssen es trotzdem noch mal machen“. Weil es noch nicht den Punkt getroffen hat. DAS ist vielleicht das Geheimnis.

 

Heißt das, ihr trefft diese Entscheidungen als Band und nicht einer alleine?

Ja, oder zumindest zwei Leute. Die, die gerade im Studio sitzen. Beim Aufnehmen bin die meiste Zeit ich an der Maschine gesessen. Für die ersten Scheiben hatten wir den Charlie Bauerfeind als Produzent dabei, aber auch dann war Kai bei ihm, oder ich bei ihm, oder Henjo mit ihm. Da wird auf jeden Fall immer von einem aus der Band der Stempel aufgedrückt und nicht von jemand externem. Wie gesagt, wir können es uns erlauben, mit dem eigenen Studio. Das machen ja viele Bands so, das ist auch der richtige Weg. Es wird ja nichts mehr verdient mit den CDs!

 

In der Presseinfo zu „Masters of Confusion“ hieß es, dass die beiden Cover-Songs das Ergebnis eurer Sessions im Proberaum seien, bei denen ihr öfter Cover-Songs spielt. Welche spielt ihr denn noch?

Wir spielen halt alles, wenn wir uns warm spielen, querbeet. Wir spielen nicht ganze Songs durch, aber wir spielen sie an. Und wenn man merkt, da ist irgendwas drin, dann macht man vielleicht auch mal was draus. Das geht von Sweet über Priest, Maiden, Purple, egal – das, mit dem wir halt groß geworden sind und was wir gehört haben, als wir noch klein waren. (lacht)

 

 

Und was schafft es am Ende in die Setliste eines Abends?

Oh… die Setliste… das ist ein gutes Thema. Dieses Mal war es relativ einfach, wir haben ja kein komplettes Album für die Tour geschafft – finde ich eigentlich auch ganz gut so, denn als Support von Helloween muss man auch kein ganzes Album mitbringen. Der letzte Release war die Live-DVD „Skeletons & Majesties“, dann gibt’s das neue Zeugs und es gibt halt die letzte Studioscheibe. Und daraus haben wir den Mix gemacht.

 

Bleibt die Setliste die ganze Tour über gleich?

Wir haben variieren müssen, weil wir einen Mecker gekriegt haben, weil wir zu lang gespielt haben… (lacht) Ganz einfach. Wir haben eigentlich genau 65 Minuten und dann waren es halt immer irgendwie knapp 70 oder so. Dann haben wir immer wieder mal einen Song gewechselt und probiert, und dann haben wir einen Speed-Kracher, „Dethroned Tyrany“, wieder reingenommen – ohne das Intro – und der hat es dann geschafft, dass wir wieder einigermaßen im Plan waren. Und das Set spielen wir eigentlich seit drei Wochen. Oder vier Wochen, ich weiß es nicht mehr genau.

 

Gibt es Songs, die unverzichtbar sind im Live-Set von Gamma Ray?

Das gibt’s nicht. Es gibt jetzt auch keinen Song in der Setliste, den wir vorher auch immer gespielt haben. Nicht einen. Gut, ein „Future World“ ist auch drin heute, aber kein „Ride the Sky“ zum Beispiel. Das wollten wir irgendwie so ein bisschen vermeiden dieses Mal. Wir müssen nicht jetzt wieder „Rebellion in Dreamland“, „Land of the free“ oder „Heading for tomorrow“, diese alten Klassiker spielen.

 

Spielt ihr lieber Clubs oder Festivals?

Es ist ganz einfach so: Wenn dir jemand sagt, dass er lieber Clubs spielt, dann kriegt er keine Festivals. Also, die Mischung macht’s. Club-Atmosphäre ist geil, und großes Festival ist auch geil. Wenn mir jemand sagt, dass er lieber Clubs spielt und Festivals bäh sind und große Bühnen bäh sind, dann ist das Bullshit, dann ist das so, dass er da einfach nicht mehr draufkommt. Woran auch immer das dann liegt. Man kann’s vielleicht so sagen: Das Spielen ist das Geile. Egal wo.

 

Du hast vorhin schon angedeutet, dass die Entwicklung der Musikbranche mit immer weniger CD-Verkäufen und dem Internet und so weiter eher negativ ist. Gibt es denn irgendetwas, dass du der Digitalisierung positives abgewinnen kannst?

Nö.

 

Gar nichts?

Vielleicht bin ich zu old fashioned. Zu alt für den Scheiß. Wie auch immer. Das ist alles nicht schön. Auch Merchandise hilft nicht, ich hab hier 16 Kisten stehen, die ich wieder mit nach Hamburg nehmen muss. Die Jugend ist halt gewohnt, dass man alles einfach kriegen kann. Mal sehen wie es wird, aber auf jeden Fall kann ich dem nichts abgewinnen. Gibt sowieso keinen Weg zurück, man muss halt kucken, wie man durchkommt. Man kann glaube ich nur noch mit der Qualität überzeugen und das einigermaßen am Laufen halten. Und man muss natürlich ganz schön viel tun. Kuck mal, jeder fängt noch mit was anderem an, jeder spielt in zwei, drei Bands, gibt Unterricht.

 

Ist ein weiterer Faktor, der das Problem verschlimmert, dass es leichter wird für Bands, etwas in annehmbarer Qualität aufzunehmen und zu veröffentlichen? Stichwort Homerecording.

Ja, aber das macht’s ja nicht leichter. Die können zwar was aufnehmen, aber du hörst den Unterschied ganz brutal. Ich habe ja früher viele andere Bands aufgenommen. Das kann sich ja heute keiner mehr leisten, zu uns ins Studio zu kommen. Also meine Zeit einigermaßen so zu entlohnen, dass ich nicht bei McDonald’s arbeiten muss. Blöd gesagt, aber ist so. Und dann sitzt halt jeder an seinem Computer zuhause oder in den Proberäumen und nimmt auf und macht und tut und hat Equipment, das halt vielleicht nicht so toll wie professionelles. Und so kommen ganz, ganz viele Sachen heraus, die eigentlich gar kein Mensch braucht – außer die selbst. Klingt auch wieder total fies, aber die Wahrheit ist so. (pocht kräftig auf den Tisch)

Es wird sich auch was verändern müssen. Im Metal ist eigentlich schon alles gespielt. Wenn ein Gitarrist seine Gitarre in einen Marshall oder irgendeinen anderen modernen Amp steckt und mit einem Bratsound ein Riff spielt, dann hast du das 100% schon mal irgendwo gehört. 100%. Es ist gar nicht mehr möglich, was anderes zu machen. Die Gitarre gibt eben nur her, was sie hergeben kann. Das heißt, so extreme, am Computer programmierte Sachen, wo aber tatsächlich auch Virtuosen dran sitzen, wo ich echt sagen muss „Hey, das ist zwar überhaupt nicht mein Fall von Musik, aber das Handwerk stimmt, der weiß was er da tut“ – das hat was. Der Sound wird sich irgendwie wandeln MÜSSEN. Ich kann halt mit den ganzen neuen Sachen nicht so viel anfangen, weil alles gleich klingt, vor allem auch durch den Sound. Mal sehen, wie das so weitergeht, ich bin da sehr gespannt.

 

Wunderbare Überleitung zur nächsten Frage: Wie sieht die Zukunft für Gamma Ray aus?

Das ganze Jahr ist schon durchgeplant. Wenn denn mal alles so kommt. (lacht) Ich freu mich natürlich sehr auf die Arbeit für das neue Album und bin mal gespannt, was wir da machen. Das ist eben noch nicht abgecheckt. Gamma Ray-Alben haben immer eine Eigendynamik. Man weiß nicht, was dabei rauskommt. Wie gesagt, ein paar Sachen weiß ich natürlich schon, aber dann schauen wir mal, wie das so ankommt. Kai hat natürlich noch die Unisonic-Kiste, unser neuer Schlagzeuger hat auch noch seine eigene Band – wie gesagt, jeder spielt in mehreren Bands heutzutage – und spielt bei Uli Jon Roth, wenn er Zeit hat. Er hat bei Gonzo gespielt, und ich bin jetzt mit drin in Neopera. Die neue Scheibe ist aufgenommen und kommt im Sommer über unser Label earmusic. Es ist Klassik und Metal gemixt, ist nix neues, das kennt man seit Nightwish – aber es sind drei Sänger. Eine klassische Sopranistin [Anmerkung: Nina Jiers], ein klassischer Bariton und ein Metal-Sänger [Anmerkung: Mirko Juschke, Ex-Dead End Circle]. Corvin Bahn, ein genialer Musiker, der auch schon bei uns mitgearbeitet, hat das orchestral sehr gut arrangiert. Eigentlich ist es ein Projekt von dem Gitarristen von Dark Age [Anmerkung: Jörn Schubert].

 

Wie seid ihr zusammengekommen?

Der Frontmann von Dark Age, Eike, der ist bei uns im Studio mit drin. Wir haben zwei Regieräume und einen großen Aufnahmeraum. Eike ist quasi Untermieter von uns in seiner Regie. Und dann hat sein Gitarrist mit diesem Projekt angefangen und dann musste auch mal ein Bass gespielt werden. Und dann haben die mich einfach kurz gefragt, so kam ich dann dazu. Es ist eigentlich nicht so mein Ding, weil es gibt so viele Bands die klingen wie Nightwish, und schlecht arrangierte und komponierte Songs brauch ich eigentlich gar nicht – auch wieder die harte Wahrheit. Es war erst mal nur ein Gefallen-Job, aber dann hat es mir Spaß gemacht und dann ging es richtig ab. Das heißt, die Arbeit ist eigentlich für zwei Jahre verplant, aber ob auch das Geld für zwei Jahre leben dabei reinkommt, das weiß man halt heutzutage nicht mehr. Das war früher anders. Kannst du mit einem normalen 8-Stunden-Job nicht vergleichen.

 

Wie sehr geht ihr ins Risiko, um ein Album aufzunehmen oder auf Tour zu gehen?

Wir haben ja unser eigenen Studio, das trägt sich so einigermaßen, das ist ganz gut – noch. Verdienen tut man damit nichts, aber es trägt sich, und man hat einen Proberaum und ein Lager und kann seine Alben machen. Aber den Rest, den weißt du nicht. Du weißt nicht, wie die Tour läuft. Es war schon alles da, „To the Metal“ war gut, „Majestic“ war Scheiße – wirtschaftlich gesehen.

 

Ist es riskanter, wie aktuell ohne Album auf Tour zu gehen, als mit einem eigenen Album?

Helloween hat ein neues Album draußen, letztlich ist es also deren Tour, aber wir hatten das einfach schon ausgemacht und haben halt noch mit „Master of Confusion“ ein Bonbon dazu geschmissen. Wäre ihnen lieber gewesen, wir hätten auch noch ein ganzes Album dabei gehabt, aber es war halt nicht drin.

 

Dirk, vielen Dank für das Interview!

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