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Acidcell – Feelin‘ The Doom

Klickt man sich auf ihrer Webseite durch die Bilder diverser Gigs, kann das schon zu einem etwas befremdlichen Eindruck führen. Von wegen “beschauliche Schweiz”. Da bekleckert sich beispielsweise Anthony de Angelis, der geschminkte und mit weißen Kontaktlinsen ausgestattete Sänger des Zürcher Quartetts Acidcell, mit etwas, das nach Blut aussieht. In der einen Hand ein Totenkopf-Kelch, in der anderen ein Skelett.

Zwar ist ihre, stilistisch zwischen Gothic, Rock, Metal und Industrial angesiedelte Musik tatsächlich auch nicht ohne, aber ganz so heftig wie die Konzert-Fotos vermuten ließen, ist sie dann doch nicht… Neben den naheliegenden Adjektiven “düster” und “aggressiv” lässt sich ihr Debütalbum “Feelin’ The Doom” auch als “melancholisch” und “elektronisch” beschreiben. Der elektronische Teil hält sich aber in Grenzen. In erster Linie ist es “hand made music”.

Für den fliegenden Start sorgen die ersten drei, recht harten Titel mit ausschließlich gebrüllten Vocals. Das liegt Acidcell besonders gut, wie ich finde. Gerade “Beautiful Undead” und “Do I Look Like A Slut” gehen herrlich ab. Ihre Refrains sind wunderbar und bleiben schon nach dem ersten Hören hängen. Mit dem darauf folgenden “One Of Us” kommt dann eine andere Facette hinzu: die Melancholie – während die Aggressivität im Durchschnitt abnimmt. Der Gesang ist nun größtenteils melodisch. “Parasite” und “Deathmachine” gefallen mir in diesem Abschnitt sehr gut. Abgeschlossen wird der Longplayer dann mit dem 7-minütigen “Out in the Dark”, in das man auch unbedingt einmal hineinhören sollte.

Was war ich überrascht, als ich, erst nach dem ersten Durchhören, gelesen habe, dass Acidcell aus der Schweiz kommen. Das liest sich jetzt vielleicht wie eine kleine Stichelei gegenüber den Eidgenossen, soll aber in Wahrheit ein Kompliment sein.
Hinzu kam, dass sich “Feelin‘ The Doom” für ein Debütalbum sehr reif anhört – womöglich ein Effekt, der sich auch dadurch erklären lässt, dass mit Mike Fraser (Metallica, AC/DC) kein Anfänger die Musik abgemischt hat. Sicher ist da auch noch Luft nach oben, aber es wäre letztendlich nicht vertretbar, wenn ich nicht sagen würde: Merkt euch den Namen und hört auch mal rein!

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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