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Airbag – Disconnected

Eigentlich kommt die 1994 im norwegischen Oslo gegründete Band Airbag in den sechs Songs des neuen Albums ‚Disconnected‘ recht schnell zum Punkt. Die angenehme Gesangsstimme von Frontmann und Gitarrist Asle Tostrup sowie dezente, aber mächtige Gitarrengebirge, dazu breite synthetische Klanglandschaften und ein mitunter percussiver Drumsound, das alles erinnert an die Spätphase von Pink Floyd und den Progressive-Rock von etwa Archive oder den diversen Beschäftigungen von Steven Wilson. Die Songs sind ausschließlich im gemächlichen Midtempo und mit einer gewissen dramatischen Schwere.

Was dann nach vier Minuten durchaus zu Ende gebracht sein könnte wächst sich nicht selten zu wahren Kolossen aus, dann erst beginnt die Spielwiese der Norweger, da werden die einzelnen Themen noch einmal ausgiebig beackert, die Klanggebilde noch einmal in ihre Einzelteile zerlegt, um in Phantasielandschaften mit viel Hall, gellenden Keyboards und ellenlangen Gitarrensoli rekonstruiert zu werden.

Die Pink Floyd Momente häufen sich, ob beim fetten Gilmour-Solo von ‚Slave‘ oder den Weiten von ‚Killer‘. ‚Disconnected‘ ist groß gedacht, nur erscheint die vordergründig enorme Kulisse recht wacklig, da wenig Originelles, weil Eigenes zurückbleibt. Die Songs zerfallen zu vorhersehbar in zwei Teile, einen recht kompakten Kern und das Füllmaterial, mit dem etwa das Titelstück ‚Disconnected‘ auf gut 13 Minuten aufgebläht wird. Wer nach den eher lauen, späten Pink Floyd Alben immer noch nicht genug hat, könnte mit Airbag aber vielleicht gut bedient sein.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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