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Anneke van Giersbergen – Drive

Es ist das zweite Album ihrer Solo-Karriere, das die Niederländerin Anneke van Giersbergen rein unter ihrem eigenen Namen laufen lässt. Zur Erinnerung: davor firmierte ihr Projekt unter dem Namen “Agua de Annique” oder auch „Anneke van Giersbergen with Agua de Annique“, und den meisten dürfte sie nach wie vor als langjährige Frontfrau der sehr wandlungsfähigen Band “The Gathering” (bis 2007) bekannt sein.
Nun also das Nachfolgealbum “Drive”, auf das Fans nach “Everything Is Changing” nur rund anderthalb Jahre warten mussten. Mal sehen, ob es seinem Namen gerecht wird und tatsächlich Drive hat…

Den kraftvollen, aber auch etwas befremdlichen Anfang macht das Stadionrock-Stück “We Live On” (gibt es hier vorab kostenlos zum Download). Leichte Kost mit viel Hall, seichten Strophen und Power-Stimme im Chorus. Das darauf folgende “Treat Me Like A Lady” rockt da mit seinen ungewöhnlichen Melodien schon einiges interessanter. Danach bieten “She” und Titelsong “Drive” ganz passablen Poprock, mehr oder weniger eingängig, bevor mit “My Mother Said” ein ganz ruhiges Stück, größtenteils nur mit Piano und Gesang, eine Ruhepause verordnet – leider ohne größere Wirkung.

“Forgive Me” und “You Will Never Change” sind dann wieder flotte Rockstücke, von denen vor allem das erstgenannte sofort und äußerst positiv hängen bleibt.

Klares Highlight der Platte ist “Mental Jungle”, das abwechslungsreich mit sanft geträllerten Strophen und einem mit dicken Gitarren unterlegten Rock-Chorus, vor allem aber mit dem vom männlichen Duett-Partner eingebrachten arabisch-orientalischen Touch überzeugen kann.
Nach kurzem Abrutschen ins Brave, Glatte, fast schon Beliebige mit “Shooting For The Stars” bohrt sich das abschließende “The Best Is Yet To Come” mit einseitig links zu hörenden, schön verzerrtem Gitarrenriff noch einmal fein in die Ohren. “Das beste zum Schluss” trifft zwar nicht ganz zu – meinen Favoriten habe ich ja schon genannt – aber das Album wird so würdig abgeschlossen.

Annekes Stimme wandelt zwischen Elfe und Rockröhre, die Musik zwischen allzu eingängigem Poprock und etwas progressiveren Ideen. Von letzteren dürften sich alte Fans von “The Gathering” oder auch von “Agua de Annique” sicher mehr wünschen. Der Namenwechsel soll aber eben auch einen anderen Stil verkaufen.

Mir ging es letztendlich so, dass ich von den ersten paar Stichproben recht erfreut, nach dem ersten kompletten Durchgang dann aber doch eher skeptisch war. Obwohl das Album eigentlich nicht gerade der klassische “Grower” ist, legte sich die Skepsis aber mit jedem Mal ein bisschen mehr. So dass ich persönlich zum Schluss ein positives Fazit ziehe…

“Drive” ist wohl die logische Fortsetzung dessen, was “Everything Is Changing” zuletzt präsentiert hat. Wem der Vorgänger also gefallen hat, wird sicher auch an dieser Scheibe seine Freude haben!

Wer (wie wir) Anneke van Giersbergen mit ihrer Band live sehen möchte bekommt übrigens aktuell einige Gelegenheiten dazu. Im Dreiländereck bieten sich gleich zwei Shows an: in der Laiterie in Strasbourg (25.10.2013) und in der Galery in Pratteln bei Basel (27.10.2013).Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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