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Austra – Olympia

Auch wenn Austra mit ihrem Debütalbum “Feel It Break” 2011 etliche Kritiker haben ins Schwärmen geraten lassen – der breiten Masse dürfte die nach einer Göttin der lettischen Mythologie benannte Band immer noch eher unbekannt sein. Die Combo um die lettisch-kanadische Sängerin Katie Stelmanis lässt sich einfach weder in eine Schublade stecken noch legt man es darauf an, es dem Hörer so einfach wie möglich zu machen.

Auch mit ihrem neuen Album “Olympia” ist das so. Eine Entwicklung ist aber deutlich bemerkbar, was auch nicht weiter verwunderlich ist. Zum einen ging Stelmanis mit dem Songschreiben anders vor und ließ ihre Kollegen mehr Einfluss nehmen. Zum anderen wurde das Album tatsächlich von der sechsköpfigen Live-Band im Studio eingespielt, anstatt sich im Kreise des Kern-Trios nur mit dem Programmieren von Sounds und Loops zu beschäftigen.

Am ehesten zu hören ist das an den Drums und der Percussion, denen neben den Dance-Beats in komplexeren Rhythmen mehr Platz eingeräumt wurde.

This is the album where we discovered rhythm.Sängerin und Songwriterin Katie Stelmanis über das neue Austra-Album

Trotzdem scheint mir die offizielle Bezeichnung als “Dance-Album” unpassend. Denn über dem Beat findet sich in der Regel ein ruhigeres Stück mit meist mystischer, oft trauriger Grundstimmung, zu dem Stelmanis ihre, im positiven Sinne, eigenartige, durch die klassische Ausbildung geformte Stimme trällert.

Eine gutes Beispiel ist die Single “Home”, in der Stelmanis vom Piano begleitet davon singt, wie es sie schmerzt, wenn ihre Partnerin nachts nicht nach Hause kommt. Durch den Gesang wirkt der Song schon zu Beginn großartig. Zur zweiten Halbzeit hin entwickelt sich dann aber ein vielschichtiger Rhythmus und mit ihm eine ungeheure Dynamik.
Eine ähnliche Steigerung ist auch im Opener “What We Done” zu hören, wo es aber eher in einem Beat endet. Den sicher sattesten Rhythmus der Platte bietet “Forgive Me” während “We Become” mit einem “Sunshine Reggae”-Sound überrascht.

Kurz: wer schon von “Beat And The Pulse”, “Lose It” oder dem Rest des Debütalbums begeistert war, wird auch “Olympia” lieben. Weiterhin dürften auch Fans von Lykke Li, Kate Bush und The Knife ihre Freude daran finden. Mit den beiden zuletzt genannten wurde Austra bzw. Stelmanis ja schon des öfteren in Verbindung gebracht – wohl wegen ihrer ähnlich unkonventionellen Art, sich dem Thema Pop-Musik anzunehmen. Ihnen allen zusammen bleibt das hoffentlich auch in Zukunft erhalten…Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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