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Baroness – Purple

Baroness fanden recht schnell zu einem sehr eigenen Sound, irgendwo zwischen Progressive Rock, Sludge und Metal. Von der Papierform her eher kompakt stattet man die Songs doch gerne sehr komplex und ausgefeilt aus, versorgt sie sozusagen mit mächtig vielen Innereien und bleibt trotzdem eingängig und flott. Dass die Band aus Savannah/Georgia, mit ‚Purple‘ überhaupt ein neues Album vorlegen können, ist dem Umstand geschuldet, dass die komplette Gruppe während der Tour im Jahre 2012 bei einem Busunglück in England dem Tod gerade noch einmal von der Schippe sprang. Band und Crew überlebten einen Neun-Meter-Sturz von einer Brücke, ein schwerer Schlag für die 2003 gegründete Formation. Leider verließen daraufhin Drummer Allen Blickle und Bassist Matt Magioni, die beide Verletzungen an der Wirbelsäule davongetragen haben, die Band. Mit Sebastian Thomson stieß nun der Trans Am-Schlagzeuger zu den verbliebenen Musikern John Baizley und Peter Adams, als Bassist kam Nick Jost.

‚Purple‘ steht unter dem Eindruck des Unfalls, den traumatischen Erlebnissen und der langen Genesungszeiten der Musiker. Die neue Rhythmusfraktion steuerte aber wohl dagegen, so ist der Grundtenor auf ‚Purple‘ zwar nicht ganz so ausgelassen und harmonisch wie auf ‚Yellow & Green‘, Tatsache ist aber, dass Baroness auch auf dem vierten Album nicht den direkten Anlauf auf die mehrstimmigen und hymnenhaften Refrains nehmen. Eher stehen sie wie die Erlösung am Ende einer virtuosen Odyssee. Da bilden die Sechzehntel wilde Ton-Schnörkel (‚Morningstar‘), da wütet aber auch der Riff-Berserker (‚Desperation Burns‘), beschwichtigt von relaxten, schon jazzigen Klängen, um dann mit erdigen, zweistimmigen Heavy Metal-Leads wieder auszubrechen (‚Fugue‘).

Dem Sound von Baroness, dieser gelobten und gepriesenen Verschmelzung von verspieltem, progressivem Metal und der Schwere und Tristesse des Sludge, mit starken Harmonien und Refrains, konnte auch der zurückliegende Schicksalsschlag nichts anhaben. ‚Purple‘ steht für alles, was man an Baroness schätzt: Härte, wendiges und komplexes Songwriting und unerhört eingängige Melodien. Zusammen mit dem vertrauten Coverartwork von Sänger John Baizley wird ‚Purple‘ die Fans sicher nicht enttäuschen.

Tourdaten

11.03.2016 CH-Zürich @ Mascotte
12.03.2016 A-Wien @ Flex
15.03.2016 Leipzig @ Conne Island
16.03.2016 München @ Backstage Werk
20.03.2016 Berlin @ SO36
21.03.2016 Köln @ Stollwerck
26.03.2016 Hamburg @ Grünspan
01.04.2016 Hannover @ Faust
02.04.2016 Wiesbaden @ Alter SchlachthofViele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Chris

Hört gerne Musik und redet/schreibt darüber.

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