Browse By

Biffy Clyro – Ellipsis

Mit ihrem 2013er Album ‚Opposites‘ schafften es Biffy Clyro auf Platz 5 der deutschen Charts, hielten sich insgesamt 13 Wochen in den Top 100. Ein Hitalbum mit kraftvoll-melodischen Alternative-Rocks Songs und phantastischen Powerballaden, die den Schotten den Schnuckelfaktor einbrachten. Ohne Ausfälle, dazu Ideen, Hits und Melodien, mit denen andere Bands vier Platten füllen. 18 Jahre gab es Biffy Clyro zu diesem Zeitpunkt, man verzeichnete den größten Chart-Erfolg, unter anderem Nummer 1 in UK, hatte Airplay auf den großen Radiostationen und spielte auf den größten Bühnen Europas. Die Kehrseite des Ruhms: Eine Schreibblockade führte zu einem kompletten Verlust des Selbstvertrauens und Panikattacken bei Sänger Simon Neil. Ein Tal, das auch schon Trent Reznor (Nine Inch Nails) zu durchschreiten hatte. Neil zog es für ein paar Monate an die Westküste, nach Kalifornien, was zu neuen Songideen und auch lyrischem Input sorgte, denn gerade die Phase der Selbstzweifel, in der man vielleicht selbst auch nicht gerade der angenehmste Zeitgenosse ist, können im Nachhinein recht fruchtbar sein.

Depression, kreative Pause, Neuanfang; da beendete man die Zusammenarbeit mit Garth ‚GGGarth‘ Richardson gütlich, um fortan mit Produzent Rich Costey zu werkeln und sprach gar von „einer Rebellion gegen ‚Opposites'“. Doch schon der erste, im Vorfeld veröffentlichte Track ‚Wolves Of Winter‘ macht mit den bewährten Zutaten, satten Gitarren und dem gelobten und gepriesenen Gesang Neils klar, dass das Trio einen Teufel tun wird, die treuen Fans vor den Kopf zu stossen. So sind ‚Herex‘ oder ‚Howl‘ Nummern, die durchaus auch auf dem Vorgängeralbum funktioniert hätten. Ebenso sind mit der Ballade ‚Medicine‘, in der akustik-Gitarre und Synthie-Streicher miteinander klarkommen müssen, dem gehörig donnernden ‚On A Bang‘ mit seinem treibenden Beat und dem wuchtigem Chorus, oder dem straighten Rocker ‚Flammable‘ mit Ooooohohoh-Backgroundgesang die Standards zur Genüge bedient. Schräger dann ‚Small Wishes‘ mit klimperndem Piano und windschiefen Gitarrentönen oder ‚Re-Arrange‘, eigentlich ein gefühlvoller Love-Song, aber mit etwas unbeholfener Düdüdü-Lautmalerei.

‚Ellipsis‘ bricht in keinster Weise mit den Dingen, die Biffy Clyro bisher ausmachten. Es sind vielleicht mehr digitale Effekte als zuletzt auszumachen, da tönen digitale Beats, Handclaps oder Keyboards, mutmaßlich die Handschrift des neuen Produzenten. Man kann vielleicht sogar von einem Nummer-Sicher-Album sprechen. Doch es sind eben die starken Melodien und unbestritten auch der unverbrauchte Hitcharakter der elf neuen Songs, gepaart mit der Knuffigkeit, die diese Band ausmacht.

Youtube-Video per Klick auf das Bild laden. Davor bitte die Datenschutz-Hinweise im Impressum beachten!
Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

Abo und News an Deine E-Mail







Über den Autor des Beitrags

Chris

Hört gerne Musik und redet/schreibt darüber.

Weitere Beiträge des Autors - Website

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert