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Blackmail – II

Viele hatten die Koblenzer Indie Rock Institution – bei fast 20 Jahren Bandgeschichte und mittlerweile 8 Studioalben darf man getrost von einer Institution sprechen – 2008 nach dem Ausstieg von Frontmann Aydo Abay schon abgeschrieben. Doch nach der Verpflichtung von Matthias Reetz als neuem Sänger ging es Schlag auf Schlag, 2011 dann mit „Anima Now!“ das erste Album nach der Abay-Ära. Wacker schlug man sich mit der Aufgabe, die Fans bei der Stange zu halten, die Songs waren insgesamt sehr gefällig, zeigten aber kaum Biss. Dennoch gibt es auf dem Album tolle Songs wie „Santa Rosalia“, „Nightschool“, „Bugs“ oder auch die Single „Deborah“ und so gesehen auch keine Ausfälle.

Der Name „II“ stimmt nicht unbedingt zuversichtlich, dass Blackmail sich so schnell mit Abay aussöhnen werden, vielmehr hat man wohl eine neue Zeitrechnung angefangen. „Impact“ eröffnet das Album sehr eindrucksvoll, man bemerkt bei der Blackmail-typischen Hymne sogleich, dass Reetz in der Band angekommen ist. „The Rush“ legt gleich noch mal ne Schippe Speed und Gitarren drauf. „La Futura“ ist eine gerade mal etwas über eine Minute lange Nummer, gesungen vom Gitarrist Kurt Ebelhäuser. „Day Of Doom“ ist etwas psychedelisch angehaucht und zeigt, dass sich Blackmail wieder mehr zutrauen als zuletzt. Das ebenso rasante wie melodische „Palms“ zeugt ebenfalls davon. „O“ ist eine perfekte Powerballade mit kernigen Gitarren. „Kiss The Sun“ hätte in der Form auch von Placebo kommen können. Oppulent mit Bläsern, Flöten und Streichern tönt „Sleep Well, Madness“. „Dual“ ist der komplexeste Song auf „II“, wechselt rege die Tempi  und wirkt mit Chor und Co-Gesang von Ebelhäuser; ein spannendes Finale.

Die Stimmverwandschaft von Reetz zu Abay ist unüberhörbar. Das sorgt für den Wiedererkennungseffekt. Allerdings sind es gerade die Songs, die einfach Blackmail sind. „II“ demonstriert es ganz klar: Mit Blackmail muss weiter gerechnet werden.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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