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Bosse – Alles ist jetzt

Das letzte Album von Bosse, „Engtanz“, stieg als erstes seiner Alben direkt auf Platz 1 in die deutschen Charts ein. „Kraniche“, das Vorgänger-Album sahnte Gold ab, und nun ist Bosse zurück mit seinem Album „Alles jetzt“. In zwölf neuen Songs singt er mit Hüftschwung und Haltung von seiner Sicht zum „Jetzt“. Auch Leichtigkeit und Bodenhaftung gehen nicht verloren. Man hört, dass er seinen persönlichen Mittelpunkt und auch sein Gleichgewicht in der Musik, aber auch im Leben gefunden hat.

13.000 Besucher auf dem eigenen Open Air-Konzert, über 100.000 Besucher auf der letzten Tour… Clubkonzerte innerhalb von zwei Minuten auszuverkaufen: Bosse ist ein Magnet, nicht nur musikalisch. Er engagiert sich z.B. bei „Viva con Agua“ oder dem dem Verein Hanseatic Help. Auch bezieht er eine strikte Position gegen jedes nationalsozialistische Gedankengut. Eine bemerkenswerte Künstlerkarriere, fernab von Eitelkeiten und Starallüren.

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Video zu „Augen zu Musik an“

Das neue Album ist ein „Destillat“, vierzig Jahre Bosse auf dieser Erde, davon über 20 Jahre nur im Zeichen der Musik. Es ist beglückend vielschichtig geworden. Gestandener Pop wird von manchmal schnellen Beats konterkariert. Hier eine sehnsüchtige Gitarrenspur, da ein passender Pianotupfer, langsame Balladen, Midtempo-Songs und etwas zum Tanzen. Das Texten hat er auch nicht verlernt. Früher gab’s immer mal schöne Zeilen („Und deine Augen war’n Kajal, an dem Tag als Kurt Cobain starb, lagst du in meinen Armen…„), die jedoch nicht frei von Kitsch waren. Gut, dass er sich das erhalten hat (Beispiel „Augen zu Musik an“, sehr modern produziert und textlich ein Leichtgewicht). Irgendwie hat er sich damit eine gewisse jungenhafte Naivität erhalten. Aber er kann auch anders.

Wenn ich in den Rückspiegel seh’, sind da mehr Lacher als Tränen. Ist da viel mehr Freude als Bullshit. Ich bereue nix“, so singt er im Song „Alles ist jetzt“ zwar sehr direkt und persönlich, jedoch nicht platt und konform. „Die Befreiung“, ein Song in dem Bosse auf die Beziehung zu sich selbst anspielt. Das eigene „Ich“ zu finden, sich so zu akzeptieren wie man ist. Familie ist ein wichtiges Thema von Bosse und sehr präsent, zum Beispiel, im Song „Indianer“. Aber auch ein wunderbares Liebeslied, „Süchtig“, findet man auf der CD. Liebe ist unerklärlich in all ihrer Tiefe und Sehnsucht und genau das, bringt Bosse in diesem Lied auf den Punkt.

Musik hat mich den Großteil meines Lebens begleitet und mich geprägt. Und Musik hat immer dazu geführt und dazu beigetragen, dass ich mich in einen guten Zustand beamen kann, bei mir sein kann, ich sein kann. Für mich gibt es nichts Größeres, als auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen. Kommunizieren. Reinfallen in Adrenalin, Schweiß und Melodien und alles Negative weg tanzen. Mit anderen zusammen. Das zu teilen, ist das Größte, was es für mich gibt“, so Bosse über seine lebenslange Leidenschaft

Bosse ist eine Stimme der Nation, Geschichten erzählend, direkt, humorvoll und geerdet. Ein sehr schönes Album, das uns den Herbst versüßen möchte.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Jasmin

Steht eher auf die harten Jungs… Rock, Deutschrock, Neue Deutsche Härte oder Heavy Metal… es darf laut sein! Manchmal wagt sie auch Experimente und besucht ein Rap- oder Schlagerkonzert, danach wird dann entschieden, ob es eine Wiederholung gibt.
Ihre Freizeit verbringt sie auch gerne mal in verlassenen Fabriken oder Villen, um mit der Kamera den Verfall zu dokumentieren. Entspannt wird danach mit einem guten Buch zuhause.

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