Catfish And The Bottlemen – The Balcony
Es gibt sie, die britischen Erfolgsgeschichten, die zunächst nichts mit London, Manchester oder Liverpool zu tun haben: Im nordwalisischen Llandudno gründete sich die junge Band Catfish And The Bottlemen. Kurioser Weise stammt keiner der 4 Musiker aus dem Ort, vielmehr verschlug es jeden einzelnen dorthin. Sänger und Gitarrist Ryan „Van“ McCann, Gitarrist Johnny ‚Bondy‘ Bond, Bassist Benji Blakeway und Drummer Bob Hall fanden sich, haben dort ihren improvisierten Wohn- und Proberaum in einem Bed & Breakfast und kehren in den kurzen Spielpausen dorthin zurück. Das Glück war wohl mit den Tüchtigen, mit den Singles „Homesick“, „Rango“ und „Pacifier“ bekam man früh die Aufmerksamkeit der richtigen Magazine und spielte bald darauf in den großen Hallen und auf Festivals und kam bei einer großen Plattenfirma unter. Mit Jim Abbiss (Bombay Bicycle Club, Placebo, Arctic Monkeys, Kasabian) bekam man dann noch einen Top-Produzenten an die Seite, was soll da also noch schief gehen?
Ungemein catchy sind sie, die Songs auf „The Balcony“. Sehr verschwenderisch geht man mit den Melodien um, so reiht sich hier eigentlich Hit an Hit, sechs der elf Songs sind bereits Singles. Mal bekommen die Songs einen Gitarrenschub wie bei „Pacifier“ oder „Cocoon“, dann wieder einen Discoanstrich („Fallout“). „Kathleen“ ist dann so richtig für die Radiostationen gemacht, etwas sanfter und mit packendem Refrain. „Hourglass“ ist eine heimelige Ballade mit Akustik-Gitarre und Piano. Die Gitarrenarbeit bei Songs wie „Business“ oder auch „Cocoon“ lassen die Handschrift von Produzent Jim Abbiss durchblicken.
Wer auf kurzweilige, melodische Rocksongs mit Texten, die typisch junge Leute sind, steht und an Bands wie Bombay Bicycle Club und den Arctic Monkeys seinen Spass hat, ist bei Catfish And The Bottlemen gut aufgehoben.
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