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Chvrches – Every Open Eye

Zwei Jahre ist es nun her, dass das im Vorfeld so heiß ersehnte Debütalbum des schottischen Trios Chvrches veröffentlicht wurde. Wir erinnern uns: schon einige Zeit davor wurde die Band auf Grund des Songs “Lies” schon so dermaßen gehypet, dass man – wahlweise – entweder ein Meisterwerk oder eben einen Schuss in den Ofen erwartet hatte. “The Bones of What You Believe” wurde schließlich eher ersteres und die Band tourte schließlich seit dem über die Bühnen und Festivals (SXSW, Lollapalooza, Glastonbury, …) der Welt.

Kein leichtes Erbe also für den Nachfolger “Every Open Eye”, auf dem man sich logischerweise zwar im Kern an die Musik des Debütalbums halten, das Ganze aber – nach dem Motto “weniger ist mehr” etwas schlanker machen wollte. Oder um einen Song des Albums zu zitieren: “we will take the best parts of ourselves and make it gold”.

Eine tatsächliche Veränderung fällt dabei erst auf den zweiten Blick auf. Reduzierte Instrumente hauptsächlich. Maßgeblich für das Erscheinungsbild sind jedenfalls nach wie vor die mal “cremigen” mal pulsierenden Synthies, die zwischen Mainstream und Underground, zwischen 80er und Heute programmiert sind und Lauren Mayberrys Gesang, der für den Erfolg sicher eine wichtige weil prägende Komponente ist, dem man über die gesamte Spielzeit aber zugegebenermaßen auch mal leicht überdrüssig werden kann.
Die drei tun daher gut daran, dass – nur zur Abwechslung – wie schon auf dem Vorgänger, auch Martin Doherty mal seine Fähigkeiten am Mikro beweisen darf. Das ruhige “High Enough To Carry You Over” bleibt zwar eher blass, ist aber richtig, richtig gut gesungen. Auf “Follow You” dagegen wäre mir Doherty gesanglich nicht besonders aufgefallen, während der Song einer der stärkeren des Albums ist.

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Lyrics-Video zu “Clearest Blue”

Dem Album als Single vorausgeschickt wurde die “Clearest Blue” (Video s.o.), dessen Synthies den (nach wie vor) etwas unkonventionellen Chvrches-Sound gut in die Gegenwart transportiert haben. Direkt beim ersten Durchlauf habe ich mir allerdings das treibende “Keep You On My Side”, das irgendwie etwas von Robyn hat, als Favorit notiert. Weitere Anspieltipps: das schwermütige “Playing Dead”, der Opener “Never Ending Circles” und das im Bonus-Teil enthaltene, schon angesprochene “Follow You”, bei dem die Synths neben der Melodie von Dohertys Gesang mal nur Beiwerk sind.

Apropos Bonus-Teil: das Album erscheint weltweit in verschiedensten Editionen. Auf der hierzulande erhältlichen Deluxe-Edition gibt es die vier Stücke “Up In Arms”, “Get Away”, “Follow You”, “Bow Down” als Bonus. Verdient hätten die vier Songs, vielleicht mit Ausnahme von “Get Away” aber durchaus einen Platz auf dem Kernteil des Albums.

“Every Open Eye” ist unter dem Strich ein solides Zweitwerk, auf dem sich die Band aber nicht dagegen wehren konnte oder wollte, etwas mehr aus der Underground-Ecke auf die Mainstream-Bühne zu rücken. Die Songs sind insgesamt nach wie vor gut geschrieben, ein zweites “The Mother We Share” findet sich aber auf dem gesamten Album nicht. Das Fazit muss also lauten: Daumen hoch, aber an den Vorgänger kommt “Every Open Eye” nicht heran.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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