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Clutch – Weathermaker Vault Series Vol. I

Beginnend im Sommer letzten Jahres haben die Rock-Puristen von Clutch unter der Bezeichnung “Weathermaker Vault Series” immer mal wieder eine neue Single digital veröffentlicht. Zehn Songs sind so zusammengekommen, die nun auf einer Kompilation mit dem Namen “Weathermaker Vault Series Vol. I” auch in physikalischen Formaten (CD und weiße Vinyl) erscheint.
Darauf kramt das Quartett um Neil Fallon, den Frontmann mit dem brennenden Bart, hauptsächlich in der eigenen Repertoire-Kiste, die angesichts des im nächsten Jahr anstehenden 30. Band-Jubiläums durchaus geräumig ausfallen dürfte. Dabei beschränkt sich die Auswahl keinesfalls auf die letzten Alben seit der Gründung des eigenen Labels Weathermaker Music im Jahr 2008, wie der Name der Serie vielleicht suggerieren könnte. Ganz im Gegenteil: Das jüngste, auf der Kompilation berücksichtigte Album wurde schon ein Jahr vor der Labelgründung veröffentlicht.

Neil Fallon, Clutch @ Z7 Pratteln (CH)

Die Tracklist startet mit dem ältesten Song, von 1992: “Passive Restraints” (Video s.u.), der, wie natürlich alle übrigen Songs auch, frisch eingespielt wurde. Dass gerade dieser alte Titel dabei sein würde, das ist Randy Blythe, dem Frontmann von Lamb of God, zu verdanken. Bei einer gemeinsamen Tour der beiden Bands 2016 wünschte sich Blythe die Nummer und performte ihn schließlich sogar mit Clutch auf der Bühne. Logischerweise gurgelte Blythe für die Neuaufnahme nun auch im Studio mit.
Danach folgt “Electric Worry” (ursprünglich auf “From Beale Street To Oblivion”, 2007), das als einer der Live-Kracher gerne als Höhepunkt zur Zugabe gespielt wird. “Run, John Barleycorn, Run” war dagegen auf noch gar keinem Album vertreten, sondern bisher nur auf einer 7”-Split-Single zum Record Store Day 2014 zu hören. “Spacegrass” (aus “Clutch”, 1995), “Smoke Banshee” (aus “Pure Tock Fury”, 2001) und “Willie Nelson” (von “Slow Hole To China: Rare & Rereleased”, 2003) gehören ebenfalls zur Auswahl der eigenen Titel.

Darüber hinaus wurden aber auch Lieder von Künstlern gecovert, durch die sich Clutch beeinflusst sehen: “Evil” von der Chicago-Blues-Größe Willie Dixon, “Fortunate Son” von Creedence Clearwater Revival und “Precious and Grace” vom “Tres Hombres”-Album von ZZ Top. Außerdem gibt es noch eine neue Version von “Algo Ha Cambiado”, einer alten Blues-Rock-Nummer des Argentiniers Norberto “Pappo” Napolitano aus den Siebzigern, die Clutch 2009 schon auf ihrem Album „Strange Cousins From The West“ gecovert hatten.

Sich die Songs wieder vorzunehmen, war irgendwie, wie sein altes Tagebuch zu lesen”, so Neil Fallon. Ursprünglich war der Gedanke, mal ein bisschen mit digitalen bzw. Streaming-Releases zu experimentieren. Für den Fall, dass das in einer Katastrophe enden würde, wollte man das aber nicht mit einem neuen Album tun, sondern lieber “nur” auf Neuaufnahmen und Covers setzen.
Die Musiker sind im Laufe der Jahrzehnte gereift — auch was ihre Skills am Mikro und an den Instrumenten angeht. Insofern profitieren die alten Songs durch diese Revisionen und den besseren Sound auf jeden Fall. Zumal ja auch keine ganz anderen Versionen daraus gemacht wurden. Von mir aus darf es gerne noch ein “Volume 2” geben!

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Video zu „Passive Restraints“Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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