Danko Jones – Fire Music
Kaum eine Band steht mehr für so dermaßen energiegeladenen, geradlinigen und modern klingenden Rock, wie das nach seinem Frontmann benannte, kanadische Trio Danko Jones. Gitarre, Schlagzeug, Bass – mehr braucht es nicht, um die Bühnen der Welt niederzubrennen und die Hörer Blut schwitzen zu lassen.
Im regelmäßigen Intervall von zwei Jahren legte die Band zuletzt neues Material vor. So passt es gut ins Schema, dass Danko Jones nach dem Ende 2012 erschienenen Album “Rock and Roll is Black and Blue” nun erneut mit der Stange Dynamit zwischen den Zähnen an der Tür steht, um nach Feuer zu fragen.
Bezeichnenderweise wurde als Titel für das elf Stücke umfassende Werk “Fire Music” gewählt. Das Feuerwerk ist zwar nach gut 36 Minuten schon abgebrannt, dafür wird größtenteils zuletzt vermisstes Tempo und in der Gesamtsicht mehr Homogenität geboten. Faszinierenderweise brauchen einige Stücke nur ein paar Momente, um zu überzeugen. Ein Durchlauf genüg jedenfalls, um Feuer zu fangen. Und dank der eingängigen Melodien und immer wieder eingebrachten “oh”- und “hey”-Parts zum Mitgrölen, haben die Songs auch gute Anlagen für die kommenden Live-Auftritte (Daten siehe unten).
Audio zu „Do You Wanna Rock“
Der langgezogene Gesang im Opener “Wild Woman” klingt in den ersten Sekunden vielleicht etwas eigenartig. Spätestens (!) zum ersten Refrain, wenn Jones zur Kopfstimme wechselt und die fast stonermäßigen, verzerrten Gitarren für die richtige Harmonie sorgen, ist das Eis aber gebrochen. Mit “The Twisting Knife”, “Gonna Be a Fight Tonight” und “Body Bags” folgen drei sehr schweißtreibende Titel. Ersteres wirkt besonders ansteckend – in der Art irgendwie melodischer Punk. Und obwohl man’s besser weiß, bekommt man hier (und noch mehr sogar bei “She Ain’t Coming Home”) stark das Gefühl, hier stünde Metallicas Frontmann James Hetfield am Mikro – stimmlich auch, besonders aber stilistisch.
Überhaupt macht das Album einen sehr punkigen Eindruck. Die in der Minderheit stehenden Ausnahmen sind das zahmere Alternative-Rock-Stück “Live Forever”, das etwas funkige “Do You Wanna Rock” mit starkem Kuhglocken-Einsatz (die erste Singleauskoppelung) und das bluesigere, etwas langsamere, walzernde “I Will Break Your Heart”, das mich irgendwie an Abschnitte von Avenged Sevenfolds “Nightmare”-Album erinnert hat. Aber selbst das verpeilte, gemächliche “Getting Into Drugs” klingt auf seine Art nach 90s-Spaß-Punk. Und wer den ultimativen Tempo-Kick sucht, ist mit dem nahezu durchrollenden “Watch You Slide” bestens bedient.
“Fire Music” ist ein verdammt gutes Album! Ich weiß, das Jahr ist noch jung. Aber ich bin mir sicher, dass diese Platte auch Ende 2015 noch ziemlich weit oben in meinen persönlichen Jahres-Rockcharts stehen wird. Deshalb, an alle Fans von ehrlichem Rock und von Danko Jones im Speziellen: Anhören! Sofort!
Livetermine/Deutschland 2015
06.02. | Dortmund | FZW – Visions Party ausverkauft! | 22.03. | Wiesbaden | Schlachthof | |
07.02. | Hamburg | Rockcafe St. Pauli ausverkauft! | 24.03. | Leipzig | Conne Island | |
09.02. | Berlin | Privatclub ausverkauft! | 26.03. | München | Backstage Werk | |
19.03. | Berlin | Postbahnhof | 27.03. | Nürnberg | Hirsch | |
20.03. | Köln | Stollwerck |
Alle Angaben natürlich ohne Gewähr.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…