deadmau5 – > Album Title Goes Here <
Zwei Jahre nach seinem letzten Album “4×4=12” wartet Joel Zimmerman alias deadmau5 mit einem neuen Studioalbum auf. Namentlich reiht sich “>Album Title Goes Here <” wunderbar an frühere Werke wie “For Lack of a Better Name” oder “Random Album Title” an. Und auch musikalisch geht der kanadische DJ, der für seine Auftritte mit seinem Mau5head (Maus-Verkleidung) bekannt ist, dabei gewohnte Wege. Und zwar in sofern, dass er einerseits Titel aus seinem “Heim-Genre” House bietet und andererseits aber weiter mit Neuem experimentiert.
Wie es sich für ein Album eines Elektro-DJs gehört, lässt sich das Album (zumindest bis knapp über die Hälfte) gut in einem Fluss durchhören. Richtigen Übergänge oder sogar Vermischungen von Titel zu Titel gibt allerdings nicht. Später werden die Schnitte härter – bis dann, und das ist der Haken an der Platte, mit den letzten drei Stücken ein kompletter Bruch entsteht. Nicht einmal nur, was das Album betrifft, sondern allgemein, was den deadmau5-Stil angeht.
Während man “Sleepless” sicher noch als Absacker hätte gelten lassen können, muss man bei “Failbait” klar sagen, dass es einfach nicht passt. Es ist ein reines Hip-Hop-Stück – mit Rap von Cypress Hill (!). Der elektronische Beat dazu stammt zwar von Zimmerman, ist aber recht unauffällig. Das Stück ist gut! – aber ein klarer Fail auf einem Album wie diesem. “Telemiscommunications”, das letzte Stück der Platte, ganz ruhig und sanft, tanzt ebenfalls aus der Reihe. Hier steht ein Piano und die Stimme von Imogen Heap (vom Duo Frou Frou) im Vordergrund.
Ich möchte darüber nicht allzu sehr nörgeln, denn es gibt viel mehr zu loben! Am meisten fasziniert mich das Stück “Fn Pig”. Das startet erst einmal mit einem coolen Intro von dreieinhalb Minuten Länge bevor es (fast etwas zu) plötzlich zum insgesamt neun-minütigen House-Track mutiert. Auch die beiden Trance-Titel “Closer” (mit der Solresol-Tonfolge aus “Unheimliche Begegnung der dritten Art” als Thema) und “October” sind große Klasse.
Und danach ist noch nicht Schluss des Guten. Eigentlich findet man auf der Scheibe kaum ein wirklich schwaches Stück – wenn man flexibel ist, was die Genres House, Trance, Pop und Ambient (naja, und Hip-Hop halt…) betrifft.
Neben den bereits angesprochenen zwei Titeln “Failbait” und “Telemiscommunications” gibt es übrigens noch zwei weitere Stücke mit Gastsängern: “The Veld” (mit Chris James), ein 8,5-Minuten-Popsong, der seltsamerweise trotz der Dimension höchstens ein Tick langwierig scheint – und “Professional Griefers” mit Gerard Way, dem Sänger von My Chemical Romance.
Letztlich sieht es also so aus: hätte die Maus die letzten zwei/drei Titel weggelassen (oder anderweitig veröffentlicht), wär’s eine Runde Sache geworden. Aber auch mit den unpassenden (nochmal: aber auch guten) Tracks macht “> Album Title Goes Here <” Spaß und wird von Mal zu Mal Hören besser – so wie’s sein muss.
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