Von Funk-Rock bis BAP – der Brombachsee rockt!
Der große Brombachsee ist das Herzstück des fränkischen Seenlands südlich von Nürnberg. In diesem Jahr lockte das Festival „Lieder am See“ bereits zum neunten Mal die Rockfans ans Nordufer nach Spalt-Enderndorf. Das Festivalgelände mit Badestrand, Liegewiese und der Möglichkeit mit der MS Brombach, Europas größtem Fahrgast-Trimaran über den See zu cruisen, sorgten mit für die relaxte und friedliche Stimmung.
Das Programm 2019 bot wieder einige Highlights erster Güte.
Den undankbaren Part, den Reigen der Top Bands zu eröffnen, hatte Mother’s Finest um 14:30 Uhr. Doch die Funk-Rocker aus Atlanta, Georgia mit Sängerin „Baby Jean“ Kennedy und dem begnadeten Gitarristen Moses Mo, dessen Frisur und Bart ein wenig an Catweazle erinnert, heizten der Menge ein. Die Backround-Sängerinnen der Funkröhre sind nicht nur hörenswert. Neben Baby Jean sind Glenn Murdock und Jerry Seay als Gründungsmitglieder noch an Bord.
John Watt und seine Band Fisher Z präsentieren Avantgarde-Rock aus den 80igern. Mehr als 30 Alben hat die Band im Laufe der Jahre aufgenommen. Die Hits des 81er Albums „Red Skies Over Paradise“ wurden am See besonders gefeiert. Leider fehlte das Titelstück des Albums in der Set-Liste.
Und dann der Auftritt von 10cc, auf den nicht nur ich sehnlichst gewartet hatte: In dieser Gruppe gibt es vier ganz wunderbare Sänger, was sie unter anderem in einem A Capella Stück unter Beweis stellten. Mit „I’m not in Love“ zeigte 10cc die romantische Seite des Rock. Die Kopfstimme von Lain Hornal ist ein unnachahmliches Erlebnis. Bei dem All-Time-Hit „Dreadlock Holiday“ tobte der Platz und alle sangen mit. (Sänger Gouldman hatte den Song 2004 nochmals eingesungen und unter dem Pseudonym „Refresh Crew“ neu produziert. Der Clubhit schaffte es in Indonesien bis auf Platz 1 der Airplaycharts und hielt sich dort über fünf Wochen.)
Mit der Schweizer Band Gotthard wurde es dann etwas härter. Sänger Nic Maeder ritt auf den Schultern eines Bodyguards singend in die jubelnde Menge. Leo Leoni, Freddy Schere, Marc Lynn und Hena Habegger heizten dem Publikum kräftig ein und bereiteten den Boden für Niedeckens BAP.
„Was soll ich sagen? Schönen Abend, Brombachsee! Oder Spalt?„, so begrüßt Kultsänger Wolfgang Niedecken gut gelaunt das Publikum. Die Deutschrock-Klassiker aus NRW garantieren normalerweise fünfstellige Zuschauerzahlen im Norden. Als Headliner spielten sie vor etwa 5000 begeisterten Fans über 2 Stunden das Finale am See – eine Zeitreise in die 70er und 80er Jahre. Mit Werner Kopal (Bass), Anne De Wolff (Violine u.a.m.), Ulrich Rode (Gitarre), Michael Nass(Keyboard), Sönke Reich (Drums) und den Bläsern Axel Müller (Saxophon), Christoph Moschberger (Trompete), F. Johannes Goltz (Posaune) „die beste BAP-Besetzung aller Zeiten“, titelt die Tageszeitung Nordbayern.
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