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Dessa – Chime

Margret Wander alias Dessa ist vielseitig aktiv — als Rapperin und Sängerin bzw. Musikerin, als Autorin, Essayistin und Slam-Poetristin. Musikalisch kennt man sie hauptsächlich als Teil ihrer in Minnesota ansässigen Hip-Hop-Band Doomtree. Die insgesamt sieben Musiker (Paper Tiger, Cecil Otter, Lazerbreak, Mike Miktlan, Sims, P.O.S — und eben Dessa) verstehen sich als Kollektiv, betreiben ein eigenes Label, bringen gemeinsam Platten heraus, veröffentlichen aber auch immer wieder Solo-Alben, auf denen sie sich natürlich auch gerne gegenseitig unterstützen bzw. featuren. Mit “Chime” legt Dessa nun ihr bereits viertes Studio-Soloalbum vor.

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Lyric-Video zu “Fire Drills”

Die Beats darauf — obwohl, soviel sollte man gleich mit anmerken, Hip-Hop nur eine Facette des Albums bzw. Dessas Solo-Arbeit ist — stammen von den Doomtree-Spezies Lazerbreak, Paper Tiger und Cecil Otter, und darüber hinaus von Andy Thompson, der erstmalig ins Boot geholt wurde und neben Lazerbreak auch für die Produktion zuständig war. Ein paar Tracks hat Dessa zum ersten Mal auch selbst produziert. Zusätzlich steuerten zwei weitere Künstler Musik bei, die einem Facebook-Aufruf von Dessa folgten und so nun, offenbar ohne je persönlichen Kontakt gehabt zu haben, auf dem Album mit vertreten sind: Anagram Norton (der sonst eher elektronisches Zeug zwischen Electro und House macht) und Hip-Hop-Musiker Chance Lewis (in “5 Out Of 6”).

Thematisch — und Dessa ist nicht zuletzt beim Texten sehr stark — ist das meiste autobiografisch und arbeitet zwischen Liebe, Trennungsschmerz und ähnlichem verschiedene Punkte ab. So ist “I Hope I’m Wrong” ein ungläubiger aber hoffender Blick in Richtung Himmel, nach dem Tod ihrer Großmutter. Und “Fire Drills” soll, als Erkenntnis aus verschiedenen Solo-Reisen durch die Welt, Mädchen und Frauen ermutigen, ihren Weg zu gehen und die Erziehung und die eigenen Handlungen weniger der Vorsicht unterzuordnen.
Während sich die Musik zwischen Pop, Melancholie und getragenem Hip-Hop bewegt, wechselt Dessa von Rap über Spoken Words zu melodischem Gesang, hin und wieder durchaus ein bisschen soulig, und wieder zurück.

Alles in allem ist das Album großartig gelungen. Einige Songs benötigen allerdings auch ein paar Durchläufe. Und trotz aller Freude über die Vielseitigkeit der Künstlerin und der Platte, muss ich schon auch gestehen, dass ihr die Songs mit den Sprechgesang-Parts und den etwas düstereren musikalischen Anstrichen grundsätzlich besser stehen als die Songs, die mehr in Richtung Pop gehen. Anspieltipps: “Ride”, “Fire Drills” und “5 Out Of 6”.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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