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DevilDriver – Trust No One

Wenn eine Band fast die gesamte Besetzung austauscht, ist das immer ein Moment der aufhorchen lässt, da es genug Beispiele gibt, wo der Neuaufbau einem Todesstoß gleich kam. Diesmal hat es die Mannen von Devildriver erwischt. Als Sänger Dez Fafara seine alte Liebe Coal Chamber wiederentdeckt hat, haben Drummer John Boecklin, Gitarrist Jeff Kendrick und der erst neu dazugestoßene Bassist  Chris Towning das Gebäude verlassen. Alle Positionen wurden neu und wie man nach Hören des neuesten Silberlings „Trust No One“ sagen kann, adäquat besetzt, an prominentester Stelle findet sich Austin D’Amond von Bleed The Sky hinter den Drums wieder. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie die neue Besetzung das Schiff musikalisch auf Kurs halten kann.

Zweifelsohne kann man festhalten, dass es DevilDriver immer geschafft haben, sich nie komplett in ein Genre einordnen lassen zu können. Im Laufe ihrer Zeit haben sie sich immer Elemente aus der Thrash- und Groove Metal Ecke zu eigen gemacht, um nur ein paar zu nennen. Diese Elemente haben aber nie das Gesamtbild überlagert.

Genauso verhält es sich mit dem neuesten Werk. Herauszuheben sind die Gitarren, die den soliden Kern des Albums bilden. Ein grooviges Riff jagt das nächste und nahezu jeder Song wird von Melodiebögen und Soli getragen, die noch nach dem Hören in den Nackenmuskeln zucken. Hervorzuheben sind sicherlich die Single „Daybreak“ und die (endlich) wieder eingeführte Tradition des Rausschmeissers: Diesmal in Form von „For What It’s Worth“.

Einige Abzüge in der B-Note müssen trotzdem gemacht werden: Das Album soll keineswegs schlecht gemacht werden. Es setzt sich gut in den Gehörgängen fest und liefert alles, was man an DevilDriver kennt und schätzt. Im Gesamtbild der bisherigen Diskographie ist langsam wieder eine Aufwärtskurve zu verzeichnen, die die letzten beiden Alben „Beast“ und  „Winter Kills“ zu verschulden haben, jedoch muss man fragen, ob das wirklich das Ziel von DevilDriver sein kann. Stellenweise verliert sich das Album doch zu sehr in Geknüppel und Mr. Fafaras Vocals haben sich seit dem ersten Album praktisch gar nicht weiterentwickelt. Hier herrscht doch deutliche Eindimensionalität vor.

„Trust No One“ kommt in diesem Licht betrachtet wie ein „Sicherheitsalbum“ daher. Wir haben jetzt eine neue Mannschaft, müssen liefern und dann schauen wir weiter wie sich die Dinge entwickeln. Gerne können nochmal drei Jahre bis zum nächsten Album vergehen.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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