Driving Mrs. Satan – Did You Mrs. Me?
Kürzlich frühmorgens im Auto. Im Radio lief ein locker flockiger Folk-Pop-Song, den ich in meinem noch nicht hundertprozentig wachen Zustand erst gar nicht so richtig wahrgenommen hatte. Nur kurz später kitzelte dann aber doch etwas in den Gehörgängen. Etwas Bekanntes. “You’re anti – you’re antisocial” trällerte der Refrain. “Da war doch was” … “Ist das etwa ein Anthrax- bzw. Trust-Cover?”. Der Bandname Driving Mrs. Satan war jedenfalls notiert.
Noch am selben Tag flatterte, wie es der Zufall so wollte — und wie es sich wohl jeder Promoter wünschen würde — die Promo-Meldung zum neuen, bereits zweiten Album eben dieser Band ins Postfach. Und die machte mich noch ein Stück neugieriger…
Die Trackliste (s.u.) von “Did You Mrs. Me?”, genauso wie die des 2014er-Debütalbums “Popscotch”, stellte nämlich sofort klar, dass das mit “Antisocial” keine Ausnahme war. Vielmehr war es von Beginn an das Konzept der vierköpfigen Band aus Neapel, Metal- und Hardrock-Klassiker zu covern — nein, eigentlich nicht zu covern, sondern als Folk- bzw. Indie-Pop-Stück sehr eigenständig neu zu arrangieren. Akustisch, mit Kontrabass, Piano und so. Und mit einer netten weiblichen Stimme.
Ein bisschen wie eine andere Mrs., nämlich die Greenbird, nur eben mit Metal-Affinität. Oder passender und einfacher: wie die schwedische Band Hellsongs. Im Vergleich zu deren Metal-Folk wirkt dieser hier aber fast noch einen Tick ruhiger und sanfter und der Kontrast somit noch stärker.
Elf nach dem Motto “Heavy Metal made easier” umgefolkte Songs hält “Did You Mrs. Me?” für den harten Kuttenträger mit weichem Kern bereit. Die Originale sind in den Covers zum Teil über weite Strecken gar nicht erkennbar. In sofern ist die Platte vielleicht auch eher dazu geeignet, eigentlich metalfernen Hörern die Kompositionen der (zumindest früher stets) Langhaarigen näherzubringen. — Kann Spuren von Metall enthalten und beugt gleichzeitig Nackenschmerzen vor.
Trackliste:
01. Hungry For Heaven (DIO) • 02. Iron Man (Black Sabbath) • 03. Caught Somewhere In Time (Iron Maiden) • 04. For Whom The Bell Tolls (Metallica) • 05. Antisocial (Anthrax bzw. Trust) • 06. Running Free (Iron Maiden) • 07. Peace Sells (Megadeth) • 08. The Unknown Knows (Voivod) • 09. Raining Blood (Slayer) • 10. Eyes Of A Stranger (Queensryche) • 11. To Hell And Back (Venom)
Hier “Antisocial” zum Reinhören:
