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Drunken Swallows – Chaospoesie

Die Schwalben sind im Landeanflug, mit im Gepäck ihr fünftes Album „Chaospoesie“ und die gleichnamige Tour, die am 2. Oktober startet. Ohrwürmer, eingängige Melodien und gesittete Härte, das macht das neue Album aus. Seit 2009 sind die vier Holsteiner dabei, die Republik mit ihrem unverkennbaren Punkrock unsicher zu machen.

Beschrieben wird das Album in der Pressemitteilung mit den Worten „Man nehme eine dicke Portion Toten Hosen, schmecke mit einer großen Kelle Ramones ab, gieße das feiste Gemisch in einen stählernen Topf und garniere es mit einer Prise Ärzte“. Und das kann man ohne Wenn und Aber unterschreiben. Das Album ist trotz der vielen Einflüsse geprägt mit dem typischen Drunken Swallows-Stempel.

Auf dem Album finden sich zwölf Songs, inklusive einem Intro, in dem Rotorengeräusche, Sirenen und wütende Menschenmassen zu hören sind. Dominante Gitarrenklänge leiten den ersten Song „Chaosposie“ flüssig nach dem Intro ein. Die Welt scheint komplett aus den Fugen zu geraten. Aber es gibt noch diese Momente voller Poesie, und diese sollten festgehalten werden. Und dann gibt es da noch diese eine Person, bei der man sich nicht verstellen muss, mit der man zusammen alles schaffen kann auch wenn Türen verschlossen sind und der Weg eher einem Labyrinth gleicht, das wird im Song „Ich lass mich fallen“ thematisiert. Definitiv ein Song, der nicht langweilig wird. Dafür sorgen der Gesang, aber auch die Gitarrenklänge.

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Video zu „Keine Zeit für irgendwann“

Wer sich etwas mit der Band beschäftigt, merkt schnell, dass die Band ihre eigene Meinung zum politischen Geschehen hat und diese auch kritisch hinterfragt. Deutlich zu hören ist es in den Songs „Feuer mit Feuer“ und „Wo stehst du?“ Beim Song „Feuer mit Feuer“ kommt deutlich zur Sprache, was mittlerweile leider „Normalität“ in den Nachrichten ist und gar nicht mehr so schockiert, wenn man es liest. Oder aber es ist schon keine Meldung mehr wert, wie die Textzeile „Es ist kaum noch eine Meldung wert, es ist schon längst nichts Neues mehr, dass 100 Zivilisten starben, nicht weit entfernt vom Schützengraben“ deutlich macht. Nachdruck wird dieser Aussage im zweiten Refrain verliehen. Dort hört man Ausschnitte aus Nachrichtensendungen, die die Aussage noch verstärken. Mit dem Song „Wo stehst du?“ geben die Jungs ein klares Statement ab, auf welcher politischen Seite sie stehen und appellieren an die Menschlichkeit, sich nicht den faschistischen Ideologien anzuschließen, die eigentlich schon längst ausgestorben sein sollten.
Aber auch das Thema Liebe bzw. Liebeskummer kommt nicht zu kurz. Im Song „Ich tu´s für Dich“ geht es darum, dass eine Liebe manchmal auch nicht mehr funktioniert und es dann besser ist, seinen Partner in ein neues Leben ziehen zu lassen. Mit „Keine Zeit für Irgendwann“ rufen die Jungs dazu auf, jede Sekunde, jede Minute, einfach jeden Moment zu genießen und man nicht vergisst, einfach zu leben und die Sorgen hinter sich zu lassen. Und dann wird es fast schon ruhig zum Abschluss, mit „Über den Dächern“. Die akustische Gitarre und die klare Stimme von Frank Hofmann sorgen zum Beginn des Songs für Gänsehaut. Weg vom stressigen Alltag. Die kleine Auszeit, weit weg vom Trubel, der uns jeden Tag umgibt, nehmen. Das ist die Message hinter diesem Song. Abschalten und die Sorgen ziehen lassen.

Der freche Sound, die oft kratzige Stimme des Sängers und die gut durchdachten Texte sorgen dafür, dass viele Ohrwürmer dabei sind. Aber es gibt auch Ecken und Kanten. Man ist aber gleichzeitig ehrlich und direkt, so wie guter Punkrock sein sollte. Ein Album, zu dem man die Jungs nur beglückwünschen kann und das die Vorfreude auf die Tour noch größer werden lässt.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Jasmin

Steht eher auf die harten Jungs… Rock, Deutschrock, Neue Deutsche Härte oder Heavy Metal… es darf laut sein! Manchmal wagt sie auch Experimente und besucht ein Rap- oder Schlagerkonzert, danach wird dann entschieden, ob es eine Wiederholung gibt.
Ihre Freizeit verbringt sie auch gerne mal in verlassenen Fabriken oder Villen, um mit der Kamera den Verfall zu dokumentieren. Entspannt wird danach mit einem guten Buch zuhause.

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