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Editors – In Dream

Die 2002 in Stafford gegründete Band Editors entwickelte sich schnell zu einer ernstzunehmenden Größe des britischen Indie-Rock. ‚The Back Room‘ (2005), ‚An End Has A Start‘ (2007), ‚In This Light And On This Evening‘ (2009) und ‚The Weight Of Your Love‘ (2013) sind allesamt Erfolgalben. Zu Beginn wurden die Briten immer wieder mit der New Yorker Band Interpol verglichen und tatsächlich ähnelten sich die Gesangsstimmen von Tom Smith und Paul Banks sehr stark. Doch gerade die Stimme von Tom Smith hat sich sehr stark weiterentwickelt, so wagte er sich auf dem letzten Album an ungewohnt hohe Stimmlagen. Selbiges gilt für den Sound der Briten, die dem zunächst sehr engen Korsett des New Wave und Post Punk mittlerweile entwachsen sind. Das neue Album ‚In Dream‘ entstand in der Besetzung Tom Smith (Gesang), Russell Leetch (Bass, Synths), Edward Lay (Schlagzeug), Justin Lockey (Gitarre) und Elliott Williams (Gitarre, Synths).

Was sollte auf ein Album folgen, das die Stadionrockatmosphäre von Depeche Mode, U2 und auch Coldplay verströmte? Kann man die unglaublich fette Produktion von ‚The Weight Of Your Love‘ steigern? Und muss man das überhaupt? Muss man wie Muse oder Arcade Fire zu einer Erektion seiner selbst geraten? ‚Wir müssen garnix‘ werden sich Tom Smith & Co. gedacht haben. Dem Bombast und den geradezu euphorisierenden Hymnen wird der getragene Opener ‚No Harm‘ entgegengesetzt, ein nüchternes Synthiegebilde mit der warmen Stimme Smiths. Es dauert dann auch bis zur Mitte von ‚Ocean Of Light, um das Gefühl zu haben, eine komplette Band zu hören; eine fröhlichere Nummer mit Backgroundsängerin, dezentem Beat, Piano und Percussion. Die Single ‚Life Is Fear‘ ist wieder so ein Song, den man Depeche Mode ohne weiteres auch abgenommen hätte, vom Synthie-Bass bis hin zu den Gitarren. ‚The Law‘, eine kühl-hypnotische Nummer ist ein äußerst gelungenes Duett mit Rachel Goswell. Die Sängerin der ebenfalls britischen Band Slowdive ist noch auf zwei weiteren Stücken zu hören. An den frühen Synthie-Pop erinnert auch ‚Our Love‘, die Stimme zu Beginn ebenso dünn wie die Synthies, explodiert der Song dann förmlich (‚Don´t Start Believing‘), fantastisch! ‚All The Kings‘ fällt gänzlich aus dem Rahmen, bringt mehrstimmigen Soulgesang und sparsame Synthies zusammen, wohl einer der Höhepunkte des Albums!

‚In Dream‘ hat gegenüber dem Vorgänger ‚The Weight of Your Love‘ deutlich abgespeckt, bietet ein geradezu minimalistisches Sounddesign. Als hätte es ‚The Weight Of Your Love‘ nie gegeben knüpft man eher an die früheren Alben an. Was zu Beginn etwas fahl, geradezu unscheinbar wirkt wächst mit jedem Durchgang. ‚In Dream‘ bestätigt aber auch durch den beschriebenen Ideenreichtum, dass es ‚The Weight Of Your Love‘ tatsächlich gebraucht hat. Die Editors haben wieder Grosses geleistet, es muss nur noch erhört werden.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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