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Grandaddy – Last Place

Ein wohl geplantes Experiment, das trotz sorgfältiger Organisation Gefahren mit sich bringt: So möchte man das Promofoto interpretieren, das Grandaddy, die Band um Sänger, Gitarrist und Keyboarder Jason Lytle, in weißen Laborkitteln und Schutzhelmen auf der grünen Wiese zeigt, angestrengt auf einen Bauplan starrend. Ja, jene Grandaddy, die hierzulande mit der Single ‚A.M. 180‘ 1998 erstmals auf den Plan traten und spätestens mit dem 2000er Album ‚The Sophtware Slump‘ Massstäbe in Sachen kauzigem Lo Fi Indie Rock setzten. Nach ‚Just Like The Fambly Cat‘ (2006) war fürs erste Schluss, so widmeten sich die einzelnen Mitstreiter anderen Projekten. Lytle selbst veröffentlichte 2009 sein Solodebüt ‚Yours Truly, the Commuter‘. Gitarrist Jim Fairchild schloss sich Modest Mouse an.

Bild: Sony MusicNach zehn Jahren Pause sind Grandaddy also mit dem neuen Album ‚Last Place‘ zurück. „Es gab keine klare Entscheidung“, so Lytle und liefert auch gleich die Erklärung für das eingangs erwähnte Foto: „Ich schlitterte da quasi so hinein, weil mich die Vorstellung neugierig machte, wie ein neues Grandaddy-Album wohl klingen würde. Ich musste aber mit großer Vorsicht an die Sache herangehen.“

Die schrulligen Low-End-Effekte sind wieder mit dabei, und natürlich der sanfte und einfühlsame Gesang Lytles. Für einen Song wie ‚Brush With The Wild‘ etwa braucht es dann auch gar nicht mehr viel, drei Stimmen in Harmonie und Melodien, die sofort packen. ‚Chek Injin‘ prescht mit Tempo und roher Energie voran, mit seinem Piano und den schweren Streichern wirkt ‚This Is The Part‘ dagegen sehr gewichtig und gehaltvoll. Das herzzerreissend schöne ‚A Lost Machine‘ fasst noch einmal auf eindrucksvolle Weise zusammen, was wir an dieser Band lieben und uns die letzten zehn Jahre abging.

Mit dem ‚letzten Platz‘ werden sich wohl weder Band noch Fans zufrieden geben, die Erwartungshaltung an ein neues Album der Kalifornier sind immens, nicht weniger als der nächste große Wurf, der die Reihe würdig fortsetzt, ist Grandaddy dabei gelungen.

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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