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Heinz Rudolf Kunze – Schöne Grüße vom Schicksal

Dass sich ein Künstler, der seit fast 40 Jahren im Musikgeschäft unterwegs ist, komplett neu erfindet, ist wohl kaum zu erwarten. Und doch gelingt es Heinz Rudolf Kunze mit seinem 36. Album „Schöne Grüße vom Schicksal“, seine musikalische Vielfältigkeit eindrucksvoll unter Beweis zu stellen und dabei tatsächlich neue Seiten von sich zu zeigen. Während Lieder wie „Zitadelle“, „Nie wieder besser“, „Raus auf die Straße“ oder das sowohl textlich als auch musikalisch anrührende „Schäme dich nicht deiner Tränen“ typische HRK-Lieder sind, die auch auf früheren Alben hätten Platz finden können, sorgen bei diesem Album Lieder wie „Herzschlagfinale“, „Wie tut man denn sowas“ und v.a. das famose „Der Vogel der nach Süden zieht“ für sehr positive Überraschungseffekte.

Dies sind Lieder, die so wohl nur HRK schreiben kann und nach denen man auf den letzten Alben vergeblich gesucht hat. Positiv fällt bei „Schöne Grüße vom Schicksal“ auch auf, dass Heinz Rudolf Kunze mit seiner Verstärkung wieder laut und wütend klingt. „Schieß“ und „Hartmann“, die eindrucksvolle Beschreibung eines traumatisierten Soldaten, sprühen nur so vor Energie und Dynamik und lassen die Freunde härter Klänge erfreut aufhorchen.
Kunze zeigt sich auf diesem Album einmal mehr als intelligenter Texter (Bei „Immerzu fehlt was“, ein Stück, das musikalisch stark an „Fetter alter Hippie“ aus dem Jahr 1994 erinnert, schafft es HRK doch tatsächlich, Sehnsüchte, die Menschen im Laufe ihres Lebens entwickeln, in einem Liedtext treffend zu beschreiben) und als hervorragende Sänger.

Warum Heinz Rudolf Kunze bzw. dessen Plattenfirma seit Jahren versucht mit einem verzichtbaren, oberflächlichen Schlagerpopsong (gemeint ist „Ich sag’s dir gerne tausendmal“), der weder den bekennenden „Schlagerverachter“ HRK noch das Album repräsentiert, auf das jeweilig aktuelle Album aufmerksam zu machen, bleibt rätselhaft.
Vielleicht findet HRK in Zukunft den Mut, auf diese – den vermeintlichen – Massengeschmack anvisierende Lieder zu verzichten und ein tolles Album wie „Schöne Grüße vom Schicksal“ mit einem dazu passenden Lied, das den Ausnahmekünstler HRK auch wirklich abbildet, zu präsentieren.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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