King Hobo – Mauga
King Hobo wird als schwedische Band in den Büchern geführt, eine, die 2005 gegründet wurde, 2008 ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht hat, seitdem gerade einmal einen einzigen Gig auf die Bühne brachte und hier und da auch mit dem oft strapazierten Begriff der “Supergroup” oder “All-Stars-Truppe” belegt wird. Nun legen die Schweden Thomas Juneor Andersson (Gesang, Gitarre, Percussion) und Per Wiberg (Keys, Bass, Gesang) — beide vom Rock-Trio Kamchatka, Wiberg außerdem Ex-Opeth- und Immer-noch-Spiritual Beggars-Keyboarder — sowie der US-amerikanische Schlagzeuger Jean-Paul Gaster (Clutch) jedenfalls ihr zweites King Hobo-Studioalbum “Mauga” nach.
Doch zunächst noch einmal zurück in die Vergangenheit: Angefangen hat alles, als Clutch 2003 mit Spiritual Beggars auf Tour waren und Wiberg zum einen oder anderen Song mit Clutch auf der Bühne stand. 2005 hat sich das wiederholt, als Opeth und Clutch zusammen tourten. Wiberg und Gaster stellten dabei fest, dass sie musikalisch irgendwie auf derselben Wellenlänge lagen und nahmen sich vor, irgendwann einmal etwas zusammen auf die Beine zu stellen. Dazu kam es dann aber erst weitere zwei Jahre später, als Wiberg in ein extra angemietetes Haus in Schweden einlud und dort die Songs für das Debüt entstanden.
Das Material auf dem jetzigen Nachfolger “Mauga” eint (wieder) eine bluesige Basis, allerdings setzt man sich offenbar keinerlei Grenzen was das Songwriting, das Genre oder den Sound betrifft. Vom Kick-Ass-Opener “Hobo Ride” geht es über die dritte, eher gemächliche Single “Dragon’s Tail” mit ausgiebigem Solo hin zum Moll-gefärbten, mit Saxophon unterstützten ¾-Takt-“King Blues”. Mit leicht funkigen “Good Stuff” hellt sich die Stimmung aber schnell wieder auf. Zur Alben-Mitte dann der ruhig erzählende, instrumentale Titeltrack, ohne gängige Songstruktur und nur mit zurückhaltender Percussion. In der zweiten Hälfte gibt es dann das leicht trippige “How Come We’re Blind” und “Listen Here” und “Move To The City” mit Rock’n’Roll bzw. Groove zu hören. Den Abschluss macht das fast acht Minuten lange, immer wieder in einen psychedelischen Jam verfallende “Twilight Harvest”. Mit der Digital Release des Albums bekommt man schließlich noch den (im positiven Sinne) eigenartigen Bonus-Track “New Or-sa-leans” mit Gitarre und Akkordeon im Duett obendrauf.
Reine Spielfreude und Leidenschaft für die Musik brachte das Trio zusammen — das mag abgedroschen klingen, ist in den Songs auf “Mauga” aber tatsächlich zu hören. Diese haben übrigens nun schon einige Jahre auf dem Buckel. Ein Teil der Spuren lag nämlich schon fertig aufgenommen auf der Festplatte. Erst vor ein paar Monaten wurde die Arbeit daran dann wieder fortgesetzt und schließlich zu Ende gebracht. Man wollte ein nächstes Album diesmal erst dann bringen, wenn man zuversichtlich ist, auch Zeit für Live-Auftritte zu finden. Man darf also gespannt sein.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…