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Kreator – Dying Alive (DVD)

Eine Live-Show von Kreator zu konservieren ist alles andere als einfach. Was die Kult-Thrasher in Sachen Energie, Power und Können auffahren, erlebt man am besten hautnah inmitten einer Horde Gleichgesinnter. Umso erfreulicher ist die aktuelle Doppel-CD, DVD und Blu-ray mit dem Titel „Dying Alive“, die ein ebenso wuchtig wie transparent klingendes Zeugnis von der Macht ablegt, mit der Kreator ihre Live-Konzerte absolvieren. Aufgenommen wurde das Spektakel am 22. Dezember 2012 in der Turbinenhalle Oberhausen.

Kreator Dying AliveWer Kreator in den vergangenen 12 Monaten schon mal live gesehen hat (z.B. so wie wir in Geiselwind oder beim Beastival), kennt den Großteil der Setliste natürlich. Mit „Mars Mantra“ als Intro und dem auf den Bühnenvorhang projizierten Introfilm beginnt die Band ihre Zerstörungsorgie, gefolgt von „Phantom Antichrist“ vom gleichnamigen Album (hier unser Review) und „From Flood into Fire“, „Enemy of God“ oder „Phobia“. Kreator haben keinen schwachen Song im Programm, im Gegenteil, das Programm bleibt von Anfang bis Ende auf konstant hohem Niveau. Ebenso der Sound der vorliegenden DVD, der sowohl in Stereo als auch in Surround herausragend gut ist. Zwischen DTS und Dolby Digital 5.1 war übrigens kein Unterschied zu hören. Der Klang ist druckvoll, nie vermatscht, alle Instrumente sind bestens zu unterscheiden und das Publikum wurde passend sowie unaufdringlich dazu gemischt.

Die Bildqualität ist insgesamt ebenfalls sehr gut. Von den 24 verwendeten Kameras sind aber nicht alle HD-Filmkameras gewesen, denn es wurden auch diverse GoPros verwendet, die z.B. an den Gitarrengurten der Musiker hingen oder sich Leute im Moshpit umgeschnallt hatten. Zusammen mit den meist sehr schnellen Schnitten und der unterschiedlichen Bildqualität wirkt das Geschehen sehr hektisch, was zwar zur Musik passt, aber teilweise etwas wenig von den Musikern selbst rüber bringt. Dadurch wirkt es auch teilweise so, als sei Milles Gesang nicht immer lippensynchron – ob das am Schnitt liegt oder ob nachträglich im Studio Overdubs aufgenommen wurden, weiß ich nicht. Wer sich wundert, dass Rot und Blau manchmal sehr blass wirken: Das liegt an den verwendeten LED-Scheinwerfern, die die Chips von Digitalkameras überfordern und das Bild extrem übersättigen. Die Post Production gleicht das aus, auf Kosten flauer Farben. Liegt also nicht an eurem Fernseher, wenn die Farben nicht immer gleich intensiv aussehen.

Neben dem etwa eineinhalb Stunden langen Konzert gibt es als Bonusmaterial die Musikvideos zu „Civilization Collapse“ und „Phantom Antichrist“, letzteres inklusive eines kurzen Making Of-Videos. Das ist aber nicht sonderlich aussagekräftig, da es keinen Kommentar gibt. Spannender ist da schon die Doku zum Konzert in der Turbinenhalle mit Interviews der Technik-Crew, die interessante Einblicke erlauben. Die Band kommt darin leider nicht zu Wort. Schade, aber das tut dem rundum empfehlenswerten Werk „Dying Alive“ keinen Abbruch. Kaufen!Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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