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Lamb Of God – VII: Sturm und Drang

Oberflächlich betrachtet lassen sich Lamb Of God einfach zusammenfassen: Sie liefern zuverlässig. Genauso verhält es sich mit ihrem neuesten Werk „VII: Sturm Und Drang“, das sich nahtlos an den Vorgänger „Resolution“ und alle anderen Alben anschließt. Groove Metal der besten Sorte, angeführt von Randy Blythe, dem gefühlt miesgelauntesten Sänger des Metals, wobei das keineswegs negativ zu verstehen ist.

Jedoch liegt diesem Album eine bewegende und faszinierende Geschichte zugrunde. „VII: Sturm Und Drang“ entstand, nachdem Blythe aus dem Pankrác Gefängnis in Prag entlassen wurde. Er wurde wegen versuchten Totschlags angeklagt, als 2010 ein Fan in Prag versuchte die Bühne zu besteigen und Blythe ihn runterstieß, wobei dieser mit dem Kopf aufschlug und kurze Zeit später an den Verletzungen starb.

Die übergreifenden Themen der Songs sind, wie bereits erwähnt, der Zeit im Gefängnis in Prag gewidmet, aber auch ganz allgemein über das Verhalten von Menschen in extremen Situationen.

Der Opener „Still Echoes“ tritt in gewohnter Lamb Of God Manier die Tür ein und nach einem unmenschlichen 13-Sekunden-Schrei von Randy Blythe wird schnell klar, worauf man sich die nächsten 49 Minuten und insgesamt 10 Tracks einstellen kann.

Im Anschluss daran eröffnet „Erase This“ mit einem Riff, das stark an das Intro von „Redneck“ erinnert. Darin wird von Menschen erzählt, die einen mit ihrer negativen Art runterziehen, ohne dass sie es selbst merken.

„512“ behandelt ein sehr persönliches Thema. Darin berichtet Randy Blythe direkt über seine Erlebnisse und Eindrücke aus der Gefängniszelle Nummer 512.

„Embers“ behandelt zwischenmenschliche Verluste und wartet mit einem Feature von Deftones-Sänger Chino Moreno auf, der dem Ende des Songs mit seiner harmonischen Stimme einen wundervollen Abschluss verleiht.

Das Highlight des Albums findet sich in der Mitte. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte benutzen Lamb Of God klaren Gesang. Allein vom Lesen mag das schwer zu glauben zu sein, allein wenn man sich das Album bis hierher angehört hat oder sonst mit ihren Songs vertraut ist, aber es funktioniert. Das von einem gewaltigen Kneipenrockgefühl getragene Intro des Songs tut sein Übriges dazu. Experiment gelungen!

Vom letzten Song „Torches“ grüßt The Dillinger Escape Plan Sänger Greg Puciato für das zweite Feature des Albums. Die beiden Stimmen könnten kaum besser miteinander harmonieren.

Viele Reviews mögen ähnlich dieser sein. Denn zu Lamb Of God Werken kann man kaum noch etwas Neues sagen. Das ist in diesem Fall ein absolutes Lob. „VII: Sturm Und Drang“ steht seinen Vorgängern in nichts nach, jeder Song brilliert durch die Spielfreude jedes einzelnen Mitglieds der Band und ist in sich stimmig und harmonisch. Kein Song hinterlässt das Gefühl, ein Füller zu sein. Jeder Headbanger wird seine größte Freude daran haben.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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