Lausch – Glass Bones
Benannt nach ihrem Frontmann, Sänger und Gitarrist Alexander Lausch kann das Wiener Trio Lausch, komplettiert von Bassist Arnold Zanon und Schlagzeuger Matthias Ledwinka, auf eine mittlerweile stattliche Discographie zurückblicken. Jüngst erschein das vierte Album ‚Glass Bones‘, das in seiner Machart den rohen Alternative Rock der 90er wiederbelebt. Man verlässt sich fast ausschließlich auf Gitarre, Bass, Schlagzeug; nur ganz vereinzelt ist mal ein Piano oder ein Synthie zu hören, was den handgemachten Charakter von ‚Glass Bones‘ aber eher noch unterstreicht.
Um einen möglichst dichten Sound zu erreichen arbeiten alle Beteiligten mit vielen Fills und schon mathematisch anmutenden Tonfolgen. Die Songstrukturen sind mitunter etwas sperrig, ergeben ein wahres Rifftetris. Die Baupläne sind dadurch insgesamt recht umfangreich, so richtig Straight Forward ist keiner der 9 Songs. Gleich Opener ‚Salvadors Pain‘ ist eine beachtliche Ansammlung von Riffs. Die Papierform mag sich etwas nerdig anhören, unsexy sind die Kompositionen dadurch allerdings nicht, dafür sprechen so tolle Refrains wie in ‚Twenty Seconds‘ oder dem Titelsong ‚Glass Bones‘. ‚Second Rule‘ hat was vom Post Hardcore von Quicksand, gepaart mit dem Harmonieverständnis von Biffy Clyro. ‚Ignition‘ bringt furztrockene Helmet-Stakkato-Riffs mit einem Offbeat-Rhythmus zusammen.
‚Glass Bones‘ ist kein gekünstelter Brachial-Crossover, folgt mit seinem Riff-, Ton- und Schlagwerk einer Logik, die mit einem gewissen Grip versehen ist, sich dem Hörer aber erst einmal erschließen muss. Ist man wie Lausch schon etwas länger im Rock-Zirkus, weiß man, wie man den Hörer auch ohne den sich schnell abnutzenden, vordergründigen Hitcharakter packt.
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