Lil Wayne – I Am Not A Human Being II
Lil Wayne katapultierte sich in den letzten Wochen wieder zurück in die Medien mit angeblich lebensgefährlichen Anfällen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Und das ausgerechnet kurz vor Veröffentlichung seines mittlerweile 10. Studioalbums „I Am Not A Human Being II“. Zufall oder Absicht? Zuviel Hustensaft oder tatsächlich Epilepsie? Wer weiß, wer weiß.
Die bereits im Vorfeld ausgekoppelten Singles „My Homies Still“ (nur auf der Deluxe-Version), „Love Me“ und „No Worries“ gaben einen ersten Vorgeschmack auf „I Am Not A Human Being II“, dem Sequel zu „I Am Not A Human Being“ von 2010. Wer jetzt auf neue thematische Schwerpunkte in Sachen Lyrics gehofft hat, liegt definitiv falsch. Auch mit 30 Lenzen geht es in Lil Wayne’s Songs hauptsächlich nur um Weiber, Gebrauch von Waffen, Drogen und Geld. Und das in seinem ewig gleichen monotonen und zu Tode autogetunten Sprechgesang. Man bedenke, schließlich hat er es vom Ghetto in New Orleans zu einem der erfolgreichsten Rapper der Welt gebracht, selbst US-Präsident Barack Obama gab bekannt, dass Lil Wayne auf seinem Ipod gelandet ist.
15 Songs hat Lil Wayne im Gepäck. Die Featuregäste, so z.B. Drake („Love me“), Soulja Boy („Trigger Finger“), Trina („Wowzers“) oder 2Chainz („Rich as Fuck“) machen das Anhören immerhin ein bisschen erträglicher. Der ruhige und nachdenkliche Eröffnungssong „IANAHB“ besticht zwar durch Klaviereinsatz, aber spätestens bei „Beat the Shit“ feat. Gunplay bin ich ob der gefühlten tausenden von „Bitches, Niggas, Pussies, Dicks, Fucks“ dermassen zugedröhnt und komme mir vor, als hätte ich selbst zuviel des von Lil Wayne so heißgeliebten Codeinsaftes intus.
Wer sich zudem seine merkwürdigen Vorstellungen von Romantik antun möchte, sollte mal in „Romance“ reinhören. Doch manchmal hat auch Lil Wayne seine hellen Momente: „God Bless America“ ist ein Lichtblick, da nimmt er sein Heimatland kritisch unter die Lupe. Der letzte Track namens „Hello“, eine Collaboration mit Skateboarder Shane Heyl, lässt Lil Wayne’s Begeisterung für Nirvana aufblitzen und sticht wirklich positiv heraus: hier klingt er mal ganz wach und rappt was das Zeug hält gepaart mit rockigen Gitarren.
Tipp für das nächste Album: etwas weniger von dem lilanen „Hustensaft“ und dem grünen „Gras“, vielleicht klappt es dann etwas besser als auf „I Am Not A Human Being II„. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich immer zuletzt.
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