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Lola Marsh – Remember Roses

Lola Marsh, der Name klingt nach Solo-Künstlerin. Tatsächlich handelt es sich im Kern aber um ein Duo, bestehend aus der Sängerin Yael Shoshana Cohen und dem Gitarristen und Keyboarder Gil Landau, gegründet 2013 in Tel Aviv. Sie sind eine der Indiepop-/Folkpop-Entdeckungen des letzten Jahres, ihre ersten Singles “Sirens” und “You’re Mine” — und schließlich auch “Wishing Girl” — sorgten für einige Beachtung, erste Erfolge und Airplay. Nun feiern Lola Marsh mit “Remember Roses” ihr Albumdebüt.

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Video zu “Wishing Girl”

Nick Drake und Bon Iver nennt der Promo-Text unter anderem als Referenzen — Assoziationen, die man zumindest stellenweise durchaus bekommen kann. Dabei ist eine andere Referenz wesentlich deutlicher hörbar: Lana Del Rey. Das liegt an Yaels Stimme, die in weiten Teilen schon sehr ähnlich klingt, vor allem aber auch daran, dass sie sie oft auch in gleichem nostalgisch wirkenden Stil einsetzt. So sind es dann passenderweise auch die Adjektive “leicht”, “romantisch”, “warm”, “verträumt” oder auch ein bisschen “geheimnisvoll”, die einem zur Musik einfallen.
Ihr Pop ist eingängig und anschmiegsam. Auf die Spitze getrieben ist diese Eingängigkeit sicher mit der Single “Wishing Girl”. Erkauft ist sie dort aber, wie so oft, mit der negativen Eigenschaft, dass ein solcher Song nach einigen Radio-Durchläufen dann doch leicht nervig werden kann — wozu das Gute-Laune-Gepfeife natürlich beiträgt.
Der Großteil der übrigen Stücke ist eher angenehm eingängig. Die Sorte Songs, die trotz wunderschöner Melodien und Harmonien und womöglich noch zuckersüßen Gesangs ein Stück weit undurchschaut bleiben und so länger Bestand haben.
Die Bandbreite reicht dabei vom verspielt groovenden Opener “You’re Mine” über ruhigen Folk (“In Good Times”) und Leinwand-formatige Retro-Stücke (“She’s a Rainbow” oder “Remember Roses”) bis hin zu einem elektronisch poppigen Ausflug mit “Morning Bells” (der aber nicht fehlplatziert wirkt).

“Remember Roses” ist ein gelungenes Debüt ohne Ausfälle. Der Vergleich mit Lana Del Rey ist unvermeidbar (aber nicht zwingend als Negativpunkt zu werten). Das eine oder andere Stück wäre jedenfalls 1:1 exakt so auf einer Del Rey-Platte durchgegangen, und niemand hätte es gemerkt. In vielen Songs zeigen Lola Marsh dafür auch etwas Eigenständigkeit und, wie schon gesagt, vor allem ein gutes Händchen für bezaubernde Folk-/Pop-Kompositionen zum Mitträumen und -tanzen.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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