Lukas Meister – Gold Zeit Raketen
Gold, Zeit und Raketen sind recht konkrete Dinge, über die man nachdenken kann. Vielleicht tut das Lukas Meister sogar auf seinem zweiten Album ‚Gold Zeit Raketen‘. Ganz sicher hat er aber seine Art Dinge zu tun, vollbärtig, karobehemdet und crowdgefundet. So geht es ganz unaufgeregt weiter, wird man als Hörer genau dort abgeholt, wo man nach ‚Wanderjahre‘ stehengelassen wurde.
‚…von irgendwoher hörst Du Musik…‘, ja, der Lukas ist schon ein Meister der leisen, nachdenklichen Töne. Behutsam und mit Finesse instrumentiert sind die zwölf neuen Songs. Piano, Orgel, Gitarre und ein zurückhaltendes Schlagzeug dann und wann. Raffiniert sorgt eine gedämpfte Trompete für die Nadelstiche. Gut für den Kater, schlecht für die Tanzfläche oder auch ‚gut für die Seele, schlecht fürs Zeitmanagement‘ wie der Meister in ‚Gut und Böse‘ weiß. Melodie gewordene Gedanken und Momentaufnahmen.
Trostreiche Worte nach dem Beziehungswirrwarr in ‚Golden‘ oder eine Ode an den Moment wie ‚Hoch oben‘. Leichtigkeit und Melancholie liegen hier oft nur wenige Sekunden auseinander. Die Realität ist übertrieben, aber der Kosmos schrumpft auf Küchengröße zusammen, wenn Lukas Meister seine kleinen Geschichten in Chansons zum Besten gibt.
‚Gold Zeit Raketen‘ ist das Gegenstück zum Kaffee und Kuchenalbum, eher Tee und Zigaretten, an einem Sonntag Nachmittag. Man fühlt sich verstanden.