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Machinae Supremacy – Rise of a Digital Nation

Da erscheint mit “Rise of a Digital Nation” nun schon ihr fünftes Studioalbum und trotzdem habe ich noch das Gefühl, als müsste ich für den Großteil der Leute erst einmal erzählen, wer diese Band namens Machinae Supremacy überhaupt ist.

Dabei haben die Schweden ein ganz eigenes Genre begründet und damit Kultstatus erreicht. Als “SID-Metal” bezeichnen sie ihren Stil selbst – Musik, die Powermetal mit elektronischen Klängen aus vergangenen Tagen mischt. SID ist der Name des Soundprozessors, der im C64, dem legendären Heimcomputer der 80er-Jahre, verbaut war. Nicht zufällig erinnern die Sounds daher teilweise an alte Game-Klassiker.

Einen absoluten Volltreffer hatten die Jungs kurz nach ihrer Gründung Anfang des Jahrtausends mit einem Remake des Giana Sisters Titelsongs gelandet (siehe Video unten). In der C64-Remix-Szene (ja, so etwas gibt es) rangiert das Stück seitdem unangefochten an der Spitze. Und bei der gerade über Kickstarter finanzierten Neuauflage des Kultgames sorgen Machinae Supremacy zusammen mit Soundmagier Chris Hülsbeck (damals für die besten Soundtracks überhaupt verantwortlich, u.a. zu Turrican oder Katakis) für den musikalischen Part.
Außerdem sympathisch: auf ihrer Webseite bieten sie zahlreiche kostenlose Downloads an – darunter das komplette Debütalbum “Deus Ex Machinae” oder Cover-Versionen von Lady Gaga’s “Paparazzi” und Mel C’s “I Turn To You”. Nicht zu vergessen die sogenannten “SIDology”-Folgen, in denen bekannte Game-Soundtracks (z.B. von R-Type) als Metal instrumentiert werden.

Youtube-Video per Klick auf das Bild laden. Davor bitte die Datenschutz-Hinweise im Impressum beachten!

Live funktioniert’s auch: „Gianna Sisters“ auf einem Konzert der etwas anderen Art… (zu den neuen Stücken gibt’s leider noch keine Videos)

Nun aber zum neuen Werk… Das selbst angegebene Verhältnis von 75:25 zwischen Metal und Elektronik könnte rein gefühlsmäßig eventuell nicht ganz erreicht werden – zu Ungunsten der SID-Fans. Ein bisschen mehr SID würde dem Ganzen gut tun, ist es doch das Alleinstellungsmerkmal überhaupt. Trotzdem: die elektronischen Teile sind perfekt eingepasst und verschmelzen mit den Heavy-Gitarren ein ums andere Mal zu süchtig machenden Sounds. Herausragend finde ich das Songwriting – eine Steigerung zu den vorigen Alben. Die Stücke sind perfekt aufgebaut und handwerklich stark umgesetzt. Zudem lauern gleich ein paar Ohrwurm-Melodien auf den hilflosen Hörer.

Da wäre allen voran “Pieces” dessen Strophen fast etwas punkig anmuten, und dessen Refrain dann direkt ins Ohr geht und so schnell nicht wieder rauskommen will. Ebenso gut aber auch die beiden ersten Stücke “All of My Angels” und “Laser Speed Force”, bei denen der Chiptune aber leider etwas zu kurz kommt. Auch der Titeltrack ist ein Anspieltipp. Mit “Battlecry” und “Hero” gibt es auf der Platte auch Stücke, die vergleichsweise schwer zünden. Auch die Zocker-Hymne “Republic of Gamers” möchte ich eher auf Grund der besonderen Tatsache hervorheben, dass der davor platzierte 1,5 Minuten-Track “Cyber Warfare” eigentlich ein gelungenes Intro dazu ist. Von richtigen Schwächen kann aber keine Rede sein. Übersprungen werden muss hier wahrlich nichts.

Allen MaSu-Fans und 8-Bit-Rockern sei daher gesagt, dass sie bei “Rise of a Digital Nation” bedenkenlos zugreifen können – und sollten. Eine Empfehlung geht aber auch an alle sonstigen (Power-)Metaller – diese Musik ist nicht nur für Chiptune-Nerds und Old-School-Gaming-Fans da! In diesem Sinne: hört unbedingt mal rein!

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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