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Megan Lane – Sounding The Animal

Mit ihrem bereits vierten Studioalbum lässt die Kanadierin Megan Lane ihre musikalisch-animalische Seite aus dem Käfig und posiert auf den Promofotos in Camouflage und mit Pelz um den Hals. Mal mit E-Gitarre im Wald, mal in der Jagdhütte mit Gewehr in der einen und einem Glas Rotwein in der anderen Hand.
Dabei verleitet dieses Bild dazu, das Ganze falsch zu verstehen. Dieses im Inneren bisher verborgene Tier steht nicht etwa für das Wilde und Rohe, sondern eher für das Gegenteil: nämlich die Eingängigkeit, die Annäherung zum Pop, und das Album soll das Publikum quasi infizieren…

These catchy choruses and hooks live inside of us once we’ve heard them, and I wanted to do that to people.Megan Lane über die Hintergründe zu “Sounding The Animal”

Wir haben hierzulande wenig bis nichts vom bisherigen Schaffen der Bluesgitarristin mitbekommen. Wenn man sich aber einen kurzen Überblick über die Vorgängeralben verschafft und sich dann die erste Single der aktuellen Platte vornimmt, ist durchaus eine krasse Poppisierung zu erkennen. “Someday We Will Leave This Town” fordert den Hörer mit stampfendem Rhythmus zum Tanzen auf, während es sich mit gefühlt irgendwie schon gehörten, fröhlich klingenden Melodien zum Refrain an sein Ohr schmiegt. Ein cooles Gitarrensolo bringt die begnadete Saiten-Künstlerin aber dennoch unter.

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Video zu “Cabin In The Woods”

Catchy hin – Gitarrensolo her. Würde der Rest des Album ähnlich klingen, wäre zumindest ich wohl nicht daran hängengeblieben. Stattdessen zeigt sich das wesentlich ansteckendere “Cabin In The Woods” mit knarzendem Electro-Bass, mystischer Stimmung und ebenfalls tanzbarem Beat in umso besserer Pop-Single-Form.
Die eingängigen Refrains spielen auch im Rest der Platte eine Rolle. Allerdings klingt dieser wesentlich mehr nach Blues und Rock und, der oft vorherrschenden geheimnisvollen Stimmung sei Dank, tatsächlich etwas nach Dschungel und Wildnis.

Insgesamt bietet “Sounding The Animal” eine bunte und trotzdem homogene Songsammlung, auf der Megan Lane übrigens alle Gitarren- und Basstracks (mit virtuosen Ausflügen) eingespielt und alle Vocals und nahezu alle Backing Vocals selbst eingesungen hat.
Hauptsächlich besteht die Basis aus Bluesrock, der hier (“Hungry”) und da (“Soul Becomes A Ghost”) aus den 70s beeinflusst scheint oder, wie in “Romantic To Me” und “Make Me An Animal” eben eher die Popschiene bedient – das aber durchaus gelungen. Separat erwähnt werden müssen außerdem das rau gesungene und irgendwie leicht rotzig klingende “She Ran Away” und die beiden ruhigen Akustikstücke à la Singer/Songwriter (“Coyote/Wolf” und “What These Walls Hold”).
Eigentlich stört nur “Someday We Will Leave This Town” diese Homogenität und den ansonsten richtig guten Eindruck. Tolle Platte!

Anspieltipps: “Cabin In The Woods”, “Whiskey To Remember”, “She Ran Away”Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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