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Midge Ure – Orchestrated

Als Teil der New Wave-Band Ultravox (und auch Visage; er schrieb den Text zu “Fade To Grey”) prägte er die Musik der Achtzigerjahre entscheidend mit, zeigte aber auch in seiner Karriere als Solo-Musiker mitunter ein gutes Händchen für großartige Pop-Musik. Mit “Orchestrated” stellt Midge Ure nun zwölf Songs aus dem Repertoire seiner Solo-Alben und denen von Ultravox in Orchester-Format frisch instrumentierten Versionen auf einem neuen Album zusammen.

Gleich die ersten Takte setzen ein Ausrufezeichen. Dem Original genau entgegengesetzt, startet das hier sieben Minuten lange Ultravox-Stück “Hymn” großformatig mit Pauken, Streichern und Bläsern mit seiner bekannten Melodie, bevor es dann zunächst ganz ruhig in die erste Strophe geht und sich erst im Verlauf wieder schrittweise steigert. Danach folgt mit “Dancing With Tears in My Eyes” (ebenfalls Ultravox) das vermutlich bekannteste Stück der Platte, das ebenfalls sehr verändert wirkt. Leider lässt die Version jeglichen Beat bzw. jegliche Percussion vermissen. Der variable Gesang und die ergreifende Stimme können das aber wieder wettmachen.
Die beiden Songs “Breathe” und “If I Was” aus der Solo-Diskografie, das wieder aus der Ultravox-Zeit stammenden “Vienna” komplettieren zusammen mit dem dazwischen untergebrachten, ungleich weniger bekannten “Man Of Two Worlds (Ultravox) die an Popularität der Songs stark übergewichtige erste Hälfte des Albums.
Die zweite Hälfte ist mit den Ultravox-Stücken “The Voice”, “Death in the Afternoon”, “Lament” und “Reap the Wild Wind”, dem Solo-Stück “Fragile” und dem neuen (!) Song “Ordinary Man” wesentlich weniger prominent besetzt, aber mit teils relativ zackigen Rhythmen und trotz des geringeren Bekanntheitsgrads großartigen Kompositionen und Instrumentierungen ebenso absolut hörenswert.

Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?!”, mag man sich bei Ankündigungen von derlei Alben reflexartig fragen. Natürlich kann sich “Orchestrated” vom Verdacht des Christmas-Sale-Produktes nicht vollständig freimachen. Allerdings ist das Album weder eine lieblos zusammengeschusterte Best-Of-Kompilation noch ein billig auf Klassik getrimmtes Arrangement. Die neuen Versionen funktionieren im Großen und Ganzen richtig gut und sind gar nicht so “typisch klassisch” wie man das als Pop-Freund vielleicht befürchten könnte. Und vor allem zeigt sich Ure dabei gesanglich in absolut großartiger Form!Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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