Albumcover zu The Call

Als Fan folkiger Klänge mit Metal gemixt, wollte ich mir das neue Album von Minotaurus nicht entgehen lassen. Ich kannte die Band vorher nicht und war demnach sehr gespannt, was da auf mich zukommt. Immerhin ist „The Call“ die bereits achte Scheibe der Musiker aus Aschaffenburg, da kann man schon einiges an musikalischen Können erwarten.

Ich wurde nicht enttäuscht, denn Minotaurus machen eine gelungene Mischung aus Folk Rock mit Heavy Metal, gepaart mit klaren Vocals und vielen akustischen Akzenten in ihren Tracks.  Die Texte sind abwechselnd in Deutsch und mal in Englisch gehalten.

Besonders auffallen, dürfte die Umsetzung von der Ballade vom Erlkönig. Das Original dürfte den meisten bekannt sein denn kein anderer als Wolfgang von Goethe schuf die Geschichte des Erlkönigs. Ich habe schon einige Umsetzungen gehört, leider war keine bisher wirklich gut und auch nicht die von Minotaurus. Passend zum Text baut sich schon am Anfang des Liedes zwar eine mittelalterliche Stimmung auf, jedoch ohne jegliche Dramatik. Wer den Inhalt dieser Geschichte kennt, dem sollte klar sein, dass man diese nicht mit folkig fröhlichen Melodien und Stimmen interpretieren sollte, denn so kommt es leider an.

Auch den Love Song fand ich nicht besonders gelungen. Vor allem zu der Textzeile  „Let´s make love and stay together“ möchte ich mich lieber in Schweigen hüllen. Zwar hat dieser Song eine nette Grundmelodie, jedoch haben Minotaurus melodisch und inhaltlich definitiv stärkere Tracks zu bieten wie z.b The Call, der auch den Titel des Albums trägt. Die Doublebass sitzt genau am richtigen Part um den Refrain (der auch Ohrwurmpotenzial in sich trägt) noch etwas interessanter zu gestalten. Die Gitarren sind sehr melodisch und auch im Gesang werden ein paar Akzente gesetzt.

Auch Varus Battle wird sehr gut umgesetzt. Anfänglich mit ein paar Effekten wie Gewitter und einem einmarschierenden Trupp arbeitet sich der Track von langsam beginnend bis schneller und härter werdend voran.

The Call ist ein ordentliches Album, doch wo sich der Musikstil genau bewegt ist schwierig zu beschreiben. Einige Tracks sind rockig, andere haben mehr Heavy Metal in sich und sind riffiger wie die anderen. In Sachen Vocals könnte man mit etwas mehr Ausdruck bei der männlichen Gesangsstimme und etwas weniger Chorgesang für Abwechslung sorgen.
Soundtechnisch gibt es wenig hinzuzufügen. Minotaurus haben ihr Album in den Empire Studios aufgenommen und demnach kann man von hervorragender Qualität ausgehen.

Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index…

Über den Autor des Beitrags

Runa

..immer da wo Metal spielt! Heavy, Black, Death, Pagan, Symphonic - Metal muss es sein. Bei Tribe-Online schreibe ich überwiegend Konzertberichte und mache Konzertfotos. Gerne dürft ihr mich auf FB adden und mir Konzertvorschläge zukommen lassen, oder für eure Events bei mir werben.

Weitere Beiträge des Autors - Website

Follow Me: